Neuschnee. Ein Kind ist im Berg verunglückt. Bei einer Rettungsaktion der Mutter bringt diese sich selbst in Gefahr. Dr. Martin Gruber und sein Bruder Hans von der Bergrettung müssen schnell handeln. Beim Versuch, die ängstliche Jasmin zu bergen, will ihr die Mutter zu Hilfe kommen, löst ihr Sicherungsseil, rutscht dabei ab und verschwindet spurlos in einer Gletscherspalte. Sie zu retten scheint aussichtslos. Bergdoktor Gruber verspricht dem Mädchen dennoch: „Wir schaffen das!“ Ein Versprechen von besonderer Tragweite: Jasmin leidet unter einer aggressiven Form der Leukämie. Nur eine Rückenmarkspende der Mutter kann sie retten. Es gibt noch eine Tante der Kleinen, doch die ist schwer auffindbar, schwanger und hat mit der Schwester gebrochen. Martin Gruber sieht sich in der Pflicht. An allen Ecken muss er vermitteln und dann nervt auch noch der penible Steuerprüfer in seiner Praxis. Am Ende macht er sich selbst auf in den Berg. Lebt Jasmins Mutter doch noch?
„Eiszeit“ ist eine recht gelungene Verlängerung einer Serie auf TV-Movie-Format. Das „Bergdoktor“-Special lebt vor allem von seinen glasklaren Bildern der winterlichen Tiroler Traumlandschaft. Dem Wettergott sei Dank – auch wenn der blaue Himmel an die immer wieder im Film heraufbeschworene Schlechtwetterfront nicht glauben lassen mag. So genau aber wird bei dieser mehrfach multiplizierten Rettungsgeschichte kaum einer hinschauen – geht es hier doch einzig und allein darum, dass ein Konflikt mit allen Mitteln der Dramaturgie geschürt wird, um ihn am Ende zu aller Zufriedenheit aufzulösen. Das ist solide gemachtes Gebrauchsfernsehen. Hans Sigl, der in „Klarer Fall für Bär“ noch ein bisschen mehr zeigen darf, trifft in der Figur seines „Bergdoktors“ einen Umgangston, eine Spielart, die angenehm „realistisch“ herüberkommt und mitunter ein wenig ablenkt vom 08/15-Plot. Das Leukämie-Motiv wird allein als Wirkfaktor und Emotionskick benutzt. Das ist normal in Serien. Bei einem 90-Minüter hätte das Thema ruhig etwas vertieft werden können. So bleibt dieser „Bergdoktor“ gediegenes Serienfernsehen auf heiterer Herz-Schmerz-Schiene mit einer Kinderdarstellerin, Mona-Leen Schuller, die für diesen Zweck ideal ist… Herzerweichend!