Selbst für kleine Sprechrollen waren sich prominente Schauspieler nicht zu schade. So spielt Christoph Bach in „Das blaue Licht“ einen schnöseligen Prinzen. Veronica Ferres hat sichtlich Vergnügen an ihrer Doppelrolle als hässliche Hexe, die bei Bedarf als schöne Frau unbescholtenen Zeitgenossen den Kopf verdreht. Die Verwandlung ihres Gesichts in eine abstoßende Fratze muss Stunden gedauert haben. Den Kindern aber wird sich vermutlich unvergesslich eine Szene einprägen, in der die Hexe genussvoll eine Schnecke vertilgt.
Hauptfigur des flott erzählten Märchens ist jedoch ein ehemaliger Soldat (Christoph Letkowski), den der geizige König wie so viele andere um seinen verdienten Sold betrogen hat. Durch Zufall landet Jakob bei der Hexe. Er schafft es zwar gerade noch, ihr nicht auf den Leim zu gehen, doch nun droht er, in einem ausgetrockneten Brunnen zu verdursten. Das blaue Licht, das er der Hexe aus der Zisterne bringen sollte, entpuppt sich allerdings als eine Art Wunderlampe mit echtem Geist (Christian Tramitz), der Jakob nun zu Diensten ist. Gemeinsam erleichtern sie die Hexe um ihren Schatz, aber dann wünscht sich Jakob das Wertvollste aus dem Besitz des Königs; und das ist niemand anders als die aufmüpfige Prinzessin (Marleen Lohse), die ohnehin keine Lust hat, sich den Heiratsplänen ihres Vaters zu beugen. Ihre Weigerung würde das Land jedoch in einen Krieg stürzen. Autoren des Films sind Anja Kömmerling und Thomas Brinx, deren Drehbuch zu „König Drosselbart“ Grundlage für eins der bislang besten ARD-Märchen war. Auch „Das blaue Licht“ ist eine gelungene Kombination aus originellen Situationen und Dialogwitz. Produziert wurde der Film von der Erfurter Kinderfilm GmbH, eine der besten Adressen im deutschen Kinderfernsehen.