Danni Lowinski – Staffel 4

Frier, Becker, Steinke, Borchardt. Serien-Queen zwischen Kiezkönig & Womanizer

Foto: Sat 1 / Frank Dicks
Foto Rainer Tittelbach

Danni Lowinski alias Annette Frier stöckelt weiter durch die sozialen Abgründe der Hartz-IV-Gesellschaft – farbenfroh, in knappem Mini, mit frechem Lächeln & unkaputtbarem Ego. Drei neue Männer kommen ins Spiel: ein ehemaliger Autodieb als der Schleifer vom Schlüsseldienst, ein Staatsanwalt, der nicht erwachsen werden möchte, und ein Striplokal-Besitzer, der sich von Gefühlen leiten lässt. Die Autoren scheren sich wie gehabt wenig um die üblichen Sozialklischees, die deutsche Serien bevölkern. Eine Klasse für sich!

Daniela Lowinski stöckelt weiter durch die sozialen Abgründe der Hartz-IV-Gesellschaft – wie gehabt farbenfroh, in knappem Mini, mit frechem Lächeln und unkaputtbarem Ego. Beruflich scheint es aufwärts zu gehen. Ihre Mandanten nehmen zwar in der ersten Folge der vierten Staffel wie gehabt auf Plastikstühlen und an ihrem berühmten Klapptisch Platz, es bleibt auch beim Honorar von einem Euro pro Minute; doch Danni hat jetzt ihr eigenes Büro – allerdings nach wie vor im Untergeschoss der Kölner Einkaufspassage, in der auch ihre Freunde arbeiten. Nur Hannes sagt Tschüss, er eifert Danni nach, tauscht seinen Schlüsseldienstjob gegen einen Studienplatz im Fach Jura. Sein Nachfolger lässt nicht lange auf sich Warten: Orkan Topal, ausgerechnet ein ehemaliger Autodieb, ist fortan der Mann für Gravuren und den Feinschliff im Bereich Schließtechnik. Gerade noch war er Dannis Mandant. Er ist nicht der einzige neue Mann im Umfeld der kölschen Juristin mit dem behinderten Vater zuhause.

Annette Frier über Filmvater und Fälle:
„Die Fälle haben für Danni nach wie vor Priorität. Papa Kurt entwickelt sich mehr und mehr zum Guerilla-Kämpfer der Entrechteten. Und diese Problematik spiegelt sich auch in der 4. Staffel in der gesellschaftlichen Relevanz der Fälle.“

Annette Frier über Danni Lowinskis Männer:
„Das mit der Liebe bleibt schwierig. Danni steht zwischen zwei Männern: der eine ist saucool, aber kriminell, der andere will nicht erwachsen werden, was ihn aber auch attraktiv macht. Vor dem Traualtar gibt es eine Riesen-Überraschung…“

Danni Lowinski – Staffel 4Foto: Sat 1 / Frank Dicks
Auch im Rotlichtmilieu hat Danni Lowinski (Annette Frier) bald einen glühenden Verehrer (Dirk Borchardt)..

Die „Ein-Euro“-Anwältin, der in Sachen Liebe bisher wenig Glück beschieden war, hat in Staffel 4 mal wieder gleich zwei Verehrer, die unterschiedlicher nicht sein können. Da ist August von Grün, Staatsanwalt, neu in Köln, ein Womanizer, der angeblich nur mit Models ausgeht. René Steinke spielt ihn als Charmeur mit Bubenlächeln und einem Faible für Modellflugzeuge, die er auch schon mal im Gerichtsgebäude fliegen lässt. Der zweite „Kavalier“ ist ein rheinischer Halbweltkönig. Er kommt erwartungsgemäß schneller zur Sache als der smarte Akademiker, der immerhin in Dannis Anwesenheit die Kleidung wechselt und sich dabei bedenkenlos auf Waschbrettbauch und Boxershorts starren lässt. Der Striplokalbesitzer indes nötigt sie gleich zu einem „richtigen“ Kuss und kommt ihr mit einer roten Rose und den Worten: „Ich glaub, ich hab mich ein bisschen in dich verliebt.“ Dirk Borchardt, der Mann für die knallharten Jungs in starken Krimidramen, spielt jenen Pit, der besonders neugierig macht auf die vierte Staffel der Sat-1-Serie „Danni Lowinski“.

„Ja, ich will…“ – mit diesen Worten und einer strahlenden Heldin beginnt die Auftaktfolge „Neue Männer“. Büßte die besonders starke Staffel 3 der hoch gelobten Polyphon-Serie ein bisschen in der Zuschauergunst ein, was wohl mit dem sozialen Niedergang der Heldin zu tun gehabt haben könnte (die Fälle waren überaus originell), versuchen es die drei Head-Autoren nun wieder mit helleren Tönen. Bea, Dannis hübsche Freundin von der Kaffeebar, wird schwanger, Nils, der sensible Fels der Untergeschoss-Clique, eröffnet in der Einkaufspassage eine Kinderbetreuung, und die ersten Worte der Heldin, sind offenbar kein Traum: Danni Lowinski tritt in Staffel 4 tatsächlich vor den Traualtar. Das ist – wie immer – alles handwerklich sehr gut gemacht, die Fälle sind originell, die Neuerungen professionell. Insbesondere die Danni-Pit-Romanze bricht wunderbar beiläufig mit den sozialen Stereotypen, mit denen die meisten deutschen Serien den Großteil ihrer Handlungen bestreiten. Striplokalbesitzer haben im deutschen Fernsehen Täter zu sein, Staatsanwälte sind zumeist arrogant und versuchen, wo es geht, das Recht zu beugen. Solche sozialen (Gleich-) Setzungen sind eine billige Kennung, aber sie sind üblich. „Danni Lowinski“ bringt dagegen vorurteilsfrei frischen Wind ins TV-Gesellschaftsgefüge!

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Serie & Mehrteiler

Sat 1

Mit Annette Frier, Nadja Becker, Axel Siefer, Oliver Fleischer, Orhan Müstak, René Steinke, Dirk Borchardt, Carolina Maria Frier

Produktionsfirma: Phoenix Film

Headautor*in: Marc Terjung, David Ungureit, Benedikt Gollhardt

Drehbuch: Marc Terjung, Benedikt Gollhardt, David Ungureit

Regie: Peter Gersina, Richard Huber, Uwe Janson, Holger Schmidt, Josef Orr

Quote: 1. Folge: 3,13 Mio. Zuschauer (9,7% MA); 3. Folge: 2,62 Mio. (8,2% MA); 5. Folge: 2,84 Mio. (8,7% MA); 11. Folge: 2,65 Mio. (8,3% MA); 12. Folge: 2,83 Mio. (9,5% MA); 13. Folge: 2,65 Mio. (8,5% MA)

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