Countdown. Die Jagd beginnt – Staffel 1

Ströbel & Schoras, Look & Action: RTL versucht es mal wieder mit einer Krimiserie

Foto: RTL / Guido Engels
Foto Rainer Tittelbach

„Countdown“ lässt sich passabel an. Lebensbedrohliche Momente, Himmelfahrtskommandos, Sekunden vor dem großen Knall – so beginnt jede Folge. Danach springt die Zeit um Stunden zurück. Das die Handlung strukturierende (Zeit-)Prinzip ist inhaltlich wenig zwingend, ist kaum mehr als ein formaler Erzähl-Gag. Allerdings mit nicht unbeträchtlicher Wirkung!

RTL versucht es mal wieder mit einer Krimiserie. „Countdown – Die Jagd beginnt“ lässt sich ganz passabel an. Eine Spezial-Einheit des LKA geht in und um Köln auf Mörderjagd. Womanizer und „Wahrnehmungs-As“ Brenner (Sebastian Ströbel) leitet das gemischte Doppel. Mit ihm in frotzelnd vorderster Front steht Leonie Bongartz (Chiara Schoras). Beide verbindet ein One-Night-Stand und mit ihm das Wissen um die Stärken und Schwächen des Anderen. In der zweiten Reihe machen die Kommissare Eva Mayerhofer (Anne Diemer) und Klaus Frings (Andreas Windhuis) ihren nicht weniger ungefährlichen Dienst. Irgendeiner gerät immer in die Schusslinie oder in den Würgegriff eines durchgeknallten Killers. Sogar Kriminal-Direktor Ritter, der geborene Schreibtischhengst, schwebt im Pilotfilm in Lebensgefahr.

Mal flüchtet eine Hochschwangere durch den Wald, verfolgt von einem Mann mit Knarre. Mal sieht sich eine Blondine in den Fängen eines Entführers, der um sich schlägt und mit Gas und Feuerzeug hantiert. Mal blickt ein Scharfschütze durchs Zielfernrohr, den Finger am Abzug. Lebensbedrohliche Situationen, Himmelfahrtskommandos, Sekunden vor dem großen Knall – so beginnt jede Folge. Danach springt die Zeit um Stunden zurück. Zwischendurch gibt es weitere Schnipsel des vorweggenommenen Showdowns. Und die Uhr springt immer wieder zurück, näher & näher an den unausweichlichen Höhepunkt der Eingangsszene heran. Das die Handlung strukturierende (Zeit-)Prinzip ist inhaltlich wenig zwingend. Das ist – anders als in „24“ – nur ein formaler Gag. Allerdings mit nicht unbeträchtlicher Wirkung!

Mit den Fällen allein lässt sich im inflationären Krimi-Genre heute kaum noch etwas „bewegen“. Das Augenmerk richtet sich von daher mehr und mehr auf die ästhetische Gestaltung und die Spielarten des Erzählens. Diese „Dramatisierung“ mag künstlich sein, den 45-minütigen Krimifolgen jedenfalls gibt sie eine abwechslungsreichere Oberfläche, mehr Dynamik und sorgt für ein Plus an Spannung. Bei „Countdown“ bereichernd hinzu kommen ein grundsolider Haupt-Cast und „Gast“-Schauspieler der Extraklasse (Janek Rieke, Jeroen Willems, Uwe Bohm). Auch die Regisseure können sich sehen lassen. Look und Styling dominieren in „Countdown – Die Jagd beginnt“ über Psycho- und Erzähllogik. Action und Tempo sind angesagt, Oberflächenreize triumphieren; coole Witzchen und Ironie schieben sich deutlich vor allzu große Gefühle. Ob Ausstattung, Montage oder Farbdramaturgie – Wirkung ist alles! Und zwei sympathische Hauptfiguren, ein smarter Strahlemann, bei dem sich jede Vernehmung zum Flirt ausweitet, und eine clevere Kommissarin mit Rehblick und sicherer Hand, sorgen für die emotionale Grundversorgung. (Text-Stand: 14.1.2010)

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Serie & Mehrteiler

RTL

Mit Sebastian Ströbel, Chiara Schoras, Anne Diemer, Andreas Windhuis, Oliver Stritzel

Kamera: u.a. Tobias Schmidt, Markus Hausen

Schnitt: u.a. Daniela Beauvais, Martin Rahner

Musik: Ralf Wengenmayr

Produktionsfirma: Filmpool

Produktion: Iris Kiefer

Drehbuch: Hagen Moscherosch, Holger Karsten Schmidt

Regie: Christian Theede, Heinz Dietz, Züli Aladag

EA: 14.01.2010 21:15 Uhr | RTL

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