Schwermütig und schwerfällig trat der neue berlinernde Italo-Kommissar seinen Dienst an. Da schien es, als würde sich die ARD selbst ausknocken, indem sie das erfolgreiche Prinzip „Brunetti“ gnadenlos kopierte. Allein das Wetter war schlechter und der neue Commissario mieser gelaunt. Im zweiten Fall nun zeigt die Leistungskurve zumindest etwas nach oben. Henry Hübchen darf seinem rastlosen Oberzyniker (Lieblingswort: „beschissen“) auch etwas Charisma mitgeben, die kleinen familiären Scharmützel sorgen für situationskomische Abwechslung und Triest ist, wie man es sich vorstellt: heiß. Über den Typ Hübchen tritt – wie man das ja schon von Kockisch und seinen Donna-Leon-Krimis kennt – die Spannung in den Hintergrund. Die stereotype Handlung ergeht sich im Kleinklein. Es fehlt die Linie, es fehlt der Stil. Dass Regie-Routinier Sigi Rothemund sich nun auch noch an die Drehbücher schreibt, ist sicher der falsche Weg. Einen Bärendienst erweist sich die ARD auch damit, den ersten, das Personal etablierenden Film als zweiten zu senden, nur weil der als zweiter gedrehte mit George und Hoger populärer besetzt war. Mag „Gib jedem seinen eigenen Tod“ ansehnlicher sein als der konfuse Bürgerkriegskrimi zum Auftakt – so hat doch dieser „Commissario Laurenti“ einen kapitalen Fehlstart hingelegt. Und man muss sich fragen, ob man noch einen weiteren italienischen Ermittler mit deutschem Antlitz braucht! (Text-Stand: 29.6.2007)
Commissario Laurenti – Gib jedem seinen eigenen Tod
Henry Hübchen, Barbara Rudnik und eine teure Krimi-Reihe, die keiner braucht
Im zweiten Fall nun zeigt die Leistungskurve ein wenig nach oben. Henry Hübchen darf seinem rastlosen Oberzyniker auch etwas Charisma mitgeben, die kleinen familiären Scharmützel sorgen für situationskomische Abwechslung und Triest ist endlich – heiß. Über den Typ Hübchen tritt die Spannung in den Hintergrund. Die stereotype Handlung ergeht sich im Kleinklein. Es fehlt die Linie, es fehlt der Stil. Sigi Rothemund schrieb das Drehbuch.
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Komentare
Reihe
ARD Degeto
Mit Henry Hübchen, Barbara Rudnik, Catherine Flemming, Sergej Moya, August Schmölzer, Florian Panzner
Kamera: Dragan Rogulj
Schnitt: Darius Simaifar
Musik: Oliver Kranz
Produktionsfirma: Trebitsch Entertainment
Drehbuch: Sigi Rothemund – nach der Vorlage von Veit Heinichen
Regie: Sigi Rothemund
EA: 29.06.2007 20:15 Uhr | ARD