Charité – Staffel 2

Mala Emde, Ulrich Noethen, Schön/Thor-Wiedemann, Anno Saul. "Volksgesundheit"

Foto: ARD / Vrabelova / Montage Jülisch
Foto Thomas Gehringer

„Charité“, die zweite. Der Schauplatz ist derselbe, aber die Serie (MDR, ARD Degeto / UFA Fiction) ist es nicht mehr. Vom „Dreikaiserjahr“ 1888 in Staffel eins geht es mit neuen Figuren und neuen Geschichten direkt in den Zweiten Weltkrieg. Und: Es wird dramatischer und packender. Eine angehende Ärztin und überzeugte Nationalsozialistin kämpft um das Überleben ihrer neugeborenen, behinderten Tochter. Mediziner wie der Chirurg Ferdinand Sauerbruch leisten hervorragende Arbeit und stehen doch im Dienste eines mörderischen Unrechtsregimes. Es geht um den Alltag in einem Lehr-Krankenhaus im Krieg, um Euthanasie, homosexuelle Liebe, um Denunziation, Spionage und Widerstand. Die ambitionierte, aufklärerische Serie entwirft ein facettenreiches Zeitbild mit einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus erfundenen Figuren und Figuren nach realen Vorbildern. Glänzend Ulrich Noethen und Mala Emde in den beiden Hauptrollen.

Die zweite Staffel der historischen Krankenhausserie „Charité“ knüpft nicht an die erste an, sondern springt 55 Jahre weiter, ins Jahr 1943, von der wissenschaftlichen Aufbruchstimmung Ende des 19. Jahrhunderts mitten hinein in die finsterste medizingeschichtliche Epoche Deutschlands, als Ärzte zu Komplizen des nationalsozialistischen Rassenwahns wurden. Einerseits ist die Charité moderner geworden und kein Armenkrankenhaus mehr: Narkose und Röntgengeräte sind eine Selbstverständlichkeit, und im Hörsaal sitzen nicht mehr ausschließlich Männer. Andererseits ist auch das Vorzeige-Krankenhaus in der Hauptstadt Berlin ein menschenfeindlicher Ort, in dem Patienten aussortiert und dem NS-Staat ausgeliefert werden. Krasser könnte der Konflikt zwischen den gesellschaftlichen Zuständen und dem Ethos des Hippokratischen Eids nicht sein als zu jener Zeit. Die ARD nennt „Charité 2“ stolz „Eventserie“, wobei in dem in Prag und Umgebung gedrehten Sechsteiler erkennbar weniger Geld in Effekten, Ausstattung und Szenenbild steckt als im Serien-Aushängeschild „Babylon Berlin“. Aber der Vergleich ist unfair, vielmehr ist „Charité 2“, verglichen mit den sonstigen Wohlfühlserien am ARD-Dienstagabend, tatsächlich ein Ereignis. Diesen Vergleich kann jede(r) selbst anstellen, denn nach den Folgen drei bis sechs wird sinnigerweise jeweils eine Folge des Klinik-Klassikers „In aller Freundschaft“ im Ersten ausgestrahlt.

Charité – Staffel 2Foto: ARD / Julie Vrabelova
Otto Marquardt (Jannik Schümann), der jüngere Bruder von Anni (Mala Emde), kehrt von der Front zurück, um in der Studentenkompanie der Charité sein Medizinstudium abzuschließen. Otto, die humanistische Seele der Serie, sieht den Krieg sehr kritisch.

Noethens Sauerbruch: ein impulsiver, aber nicht unsympathischer Irrwisch
Wieder kombinieren die Drehbuch-Autorinnen Dorothee Schön und Dr. Sabine Thor-Wiedemann Recherchiertes und historisch Verbrieftes mit komplett neu erfundenen Geschichten. Im Zentrum des Charité-Personals von 1943 steht Professor Ferdinand Sauerbruch (Ulrich Noethen), einer der bedeutendsten Chirurgen seiner Zeit, aber wegen seiner Verstrickung in den Nationalsozialismus auch eine mindestens ambivalente Person. Immer wieder gab es in den vergangenen Jahren Diskussionen in verschiedenen Städten über eine Umbenennung von Sauerbruch-Straßen und -Schulen. Die Autorinnen zeichnen das differenzierte Bild eines genialen Operateurs und charismatischen Lehrers, eines aufbrausenden Vorgesetzten und einflussreichen Medizin-Funktionärs, der (fast) alle von oben herab duzt, um jeden Patienten kämpft, Nazi-Gegner wie Hans von Dohnanyi (Max von Pufendorf) vor dem Regime beschützt und zugleich die Augen vor den Verbrechen im eigenen Haus und bei den von ihm bewilligten Forschungsprojekten verschließt. Noethen spielt ihn als impulsiven, aber nicht unsympathischen Irrwisch, der seinen Mitarbeitern alles abverlangt. Sauerbruch hält sich als Star-Chirurg für unantastbar; er ist der typische Wissenschaftler jener Zeit, der glaubt, die hehre Forschung stehe für sich und habe mit Politik nichts zu schaffen. Einen wahren Nazi-Teufel in dieser Serie gibt es allerdings auch: Es ist Professor Max de Crinis (Lukas Miko), der Leiter der Psychiatrie, bei dem jede Menschenfeindlichkeit wegen seines schmierigen österreichischen Charmierens besonders unerträglich klingt. Mit seinem Gegenspieler liefert sich Sauerbruch eine Art Dauer-Duell. Das medizinische Top-Quartett komplettieren Hans Löw als Dr. Adolphe Jung, einen Chirurgen aus dem Elsass, der von den Nazis zwangsrekrutiert wurde, sowie Peter Kremer als Professor Georg Bessau, den Leiter der Kinderklinik – alle diese Ärzte sind keine erfundenen Figuren.

Charité – Staffel 2Foto: ARD / Julie Vrabelova
Überraschend setzen bei Anni (Mala Emde) die Wehen ein. Ihr Mann Artur (Artjom Gilz), selbst ein aufstrebender Kinderarzt, weiß, was zu tun ist. Jannik Schümann

Medizinischer Lehrstoff und ein Zeitbild des Berliner Lebens im Krieg
Auch die zweite Staffel bietet reichlich medizinischen Lehrstoff, von der „Sauerbruchschen Umkippplastik“ bis zum eigenwilligen Schwangerschaftstest mit Hilfe von Fröschen. Wieder wird hier in vielen Details ein Zeitbild des Berliner Lebens gezeichnet, diesmal in den Jahren, in denen der Krieg die Hauptstadt erreicht. Damit ist nicht nur die Ausstattung gemeint, sondern auch die Verweise etwa auf zeitgenössische Filme oder die Sprache jener Zeit: furchtbares Nazi-Vokabular wie „Gesundpaarung“ und „Reichsausschusskinder“ oder das derbe Berlinerische von Schwester Käthe (Susanne Böwe). Wollte man jedoch einen prägenden Satz nennen, der den (Un-)Geist jener Zeit treffend repräsentiert, dann wohl dieser hier: „Das muss ich melden.“ In der Natur der Sache liegt es, dass die steife wilhelminische Kleidung und die imposanten Rausche-Bärte verschwunden sind – die Figuren hier wirken allein schon deshalb nicht mehr ganz so fern und fremd. Uniformen werden aber immer noch reichlich spazieren getragen. „Charité 2“ bietet kein großes Kino, entführt sein Publikum nicht wie im Rausch in eine andere Zeit wie „Babylon Berlin“, aber die zweite Staffel beweist, dass auch eine Nummer kleiner im Fernsehen echte Größe haben kann.

Die Drehbuchautorinnen Dorothee Schön und Dr. Sabine Thor-Wiedemann über Ferdinand Sauerbruch:
„Wurde er in den 50er-Jahren nach der Verfilmung seiner Biografie ,Das war mein Leben‘ noch unkritisch als Halbgott in Weiß verklärt, so verkehrte sich die Rezeption seiner Person danach ins Gegenteil. Aufgrund seiner Verstrickungen mit dem Regime wurde er als ,Nazi-Arzt‘ eingeordnet. Beides trifft es nicht wirklich. Wir haben bei unseren Recherchen Quellen gefunden, die bisher historisch nicht gewürdigt wurden, wie zum Beispiel das Kliniktagebuch von Sauerbruchs Oberarzt Prof. Adolphe Jung, einem zwangsverpflichteten Chirurgen aus dem Elsass. Diese Quellen werfen ein neues Licht auf den zerrissenen und zwiespältigen Charakter Sauerbruchs. Genau wie alle anderen Figuren dieser Staffel kann er den Widerspruch zwischen medizinischem Ethos und ideologischen Zumutungen immer weniger aushalten.“

Charité – Staffel 2Foto: ARD / Julie Vrabelova
Etwas stimmt mit dem Köpfchen nicht. Artur (Artjom Gilz) punktiert, um den Hirndruck zu mindern. Die Angst, ein behindertes Kind zu haben, sitzt ihm und Anni (Mala Emde) im Nacken.

O-Töne von Mann und Hitler, historische Straßen- und Alltagsszenen
Die Serie spielt fast ausschließlich im Hörsaal, im OP-Raum, in den Krankensälen, im Luftschutzbunker und in einigen Büros und Wohnungen und beschränkt sich auf wenige Straßenszenen und Außenansichten. Konsequent stellen Buch und Regie (Anno Saul) mit wenigen Ausnahmen – zum Beispiel einer Reise der Sauerbruchs in die Schweiz – die Klinik ins Zentrum, um die herum die Welt schließlich zusammenbricht. Überzeugend in die Handlung eingebunden sind zwei wichtige O-Töne, Ausschnitte aus einer der berühmten BBC-Ansprachen von Thomas Mann und Hitlers Radio-Botschaft nach dem missglückten Anschlag am 20. Juli 1944. Außerdem gibt es kurze Einschübe mit historischen Film-Aufnahmen, in denen die Kriegsfolgen lange Zeit kaum sichtbar sind und der Berliner Alltag ganz unbeschwert daherkommt. Noch in der fünften und vorletzten Episode sieht man viele Menschen das Bad im Wannsee genießen. Vielleicht sollen hier die dokumentarischen Bilder der Wochenschau-Propaganda als die größere Erfindung vorgeführt werden, vielleicht sollen die Bilder aber tatsächlich nur belegen, dass es neben den Luftangriffen noch ein ganz normales Alltagsleben gab.

Kriegsgewalt wird nicht explizit ausgestellt, ist aber präsent
So oder so: Am Ende liegt alles in Trümmern, auch die Charité wird schwer beschädigt, wobei die Explosion der Bombe, die die Charité trifft, von eher bescheidenem Effekt ist (jedenfalls in der vorab einsehbaren Arbeitsfassung). Auch in den Spielszenen wird die kriegerische Gewalt nicht explizit ausgestellt, aber die Folgen sind von Anfang an präsent. In der ersten Episode muss dem verwundeten Soldaten Paul Lohmann der Oberschenkel amputiert werden. Er steht unter Verdacht, den „Heimatschuss“ selbst abgegeben zu haben. Später landen ein Junge, der von einer Handgranate verletzt wird, und traumatisierte Verschüttete nach einem Luftangriff in den Betten der Charité. Die auf den Kampf um Berlin zulaufenden historischen Ereignisse sorgen in der Dramaturgie „von außen“ für Dynamik, der Sog aber entsteht durch die Figuren und die jeweiligen Geschichten. Neben einzelnen abgeschlossenen Handlungssträngen in den verschiedenen Folgen spitzen sich die Konflikte und Ereignisse um die wichtigsten Protagonisten zu – parallel zur Kriegssituation mit den immer häufigeren Luftangriffen und der näher rückenden Front. Die melodramatische Süße fehlt diesmal beinahe vollkommen, die weibliche Hauptfigur muss sich nicht zwischen zwei Männern entscheiden, sondern um das Leben ihrer neu geborenen, an einem Hydrocephalus leidenden Tochter kämpfen. Weil der Wasserkopf noch nicht ausgeprägt ist, lässt sich die Erkrankung eine Weile verheimlichen, bei Entdeckung droht aber der kleinen Karin der Tod, denn „behinderte“ Kinder gelten im Nationalsozialismus als lebensunwerter Ballast für die Volksgemeinschaft.

Charité – Staffel 2Foto: ARD / Julie Vrabelova
Gemeinsam retten Artur Waldhausen (Artjom Gilz) und seine Frau Anni (Mala Emde) in der Charité Leben; die Beziehung der beiden steckt allerdings in einer tiefen Krise.

Gegen Ende der dritten Folge wird in der Charité Weihnachten gefeiert – die Szenen gehören zu den Höhepunkten der Serie. Zuerst hält Sauerbruch im vollen Hörsaal eine salbungsvolle Rede, spricht über den Beruf des Arztes, den notwendigen Glauben an Gott und zitiert schließlich Paracelsus: „Alle Arzenei kommt aus der Liebe“. Gerührt von seiner eigenen Ansprache, nimmt Sauerbruch Platz – großartig, wie Ulrich Noethen hier das hohle Pathos eines Arztes entlarvt, der den Terror um sich herum nicht wahrhaben will. Aber es kommt noch besser, denn nun wird gesungen: „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Der feierliche Chor artet zum Wettkampf aus, denn die einen singen die klassische Variante, die anderen eine Nazi-Version, in der zwar immer noch „alles schläft, einsam wacht“. Dann aber heißt es etwa: „Unser Führer für deutsches Land / Von uns allen die Sorge er bannt / Dass die Sonne uns lacht“. Es ist eine wunderbar inszenierte und montierte Ensemble-Szene, in der sich die Haltung jedes Einzelnen in den Gesichtern und im Gesang ablesen lässt. Und es ist ein musikalischer Wettstreit, der entfernt an einen Klassiker erinnert: Als in „Casablanca“ deutsche Offiziere in Rick’s Cafe die „Wacht am Rhein“ anstimmten, konterten die Franzosen stimmgewaltig mit der „Marseillaise“. Im Hörsaal der Charité endet der Machtkampf eher unentschieden, aber die neue Nazi-Version konnte sich jedenfalls nicht durchsetzen.

Anni Waldhausen, Magda Goebbels und die Rolle der Frau
Mala Emde spielt diese Anni Waldhausen, die zentrale weibliche Rolle, überzeugend, ohne übertriebene Dramatik, zurückhaltend, beinahe spröde. Anni durchlebt über die sechs Folgen die stärkste „Entwicklungs-Reise“ aller Figuren. Sie ist eine emanzipierte Frau, die aufgrund der Erfahrungen der verwitweten Mutter einen Beruf lernen will, und sie ist gleichzeitig eine überzeugte Nationalsozialistin, die ihrem Mann viele Kinder gebären will. Zu Beginn ist die Wochenschau zu Gast im Hörsaal, wo die schwangere Anni bei Sauerbruch ihr mündliches Chirurgie-Examen ablegen soll. Der Regisseur will sie aus der ersten Reihe verbannen, weil ihr „Beitrag zum Endsieg eher praktischer Natur“ sei. „Sie werden staunen, ich kann beides“, antwortet sie trocken, verzieht sich dann zwar in eine hintere Reihe, besteht aber die Prüfung vor laufender Wochenschau-Kamera mit Bravour. Die Rolle der Frauen wird auf verschiedenen Ebenen thematisiert: In der zweiten Folge wird Anni nach der Entbindung als Bettnachbarin zu Magda Goebbels (Katharina Heyer) aufs Zimmer gelegt, um die selbstmordgefährdete Frau des Propagandaministers nach einer Fehlgeburt aufzuheitern. Das ist zwar arg konstruiert, aber eine Gelegenheit für einige Dialoge zur Mutterrolle. Nebenbei gerät Annis Illusion vom Glück der Vorzeige-Familie Goebbels ins Wanken. Sie seien doch ein glückliches Paar? „Nur für die Wochenschau, meine Liebe“, antwortet die Nazi-Super-Mutter, die bekanntlich gemeinsam mit dem Gatten alle ihre Kinder töten wird.

Charité – Staffel 2Foto: ARD / Julie Vrabelova
Spannungs- und seriendramaturgisch funktioniert die zweite „Charité“-Staffel besser als die erste. Einige Figuren sind ambivalenter, und die Themen sind interessanter und vielschichtiger. … und dann erwischt es eine der humanistischen Instanzen der Serie.

Was läuft da zwischen Stauffenberg und Sauerbruch?
Noch weitere Figuren haben reale Vorbilder: So war Sauerbruchs Ehefrau Margot tatsächlich die selbstbewusste, moderne Frau, die hier Luise Wolfram so überzeugend kerzengerade gibt. Sie assistiert am OP-Tisch, denkt eigenständig und handelt mutig. In der Serie übernimmt sie sogar die Aufgabe, in Zürich geheime Dokumente an einen Agenten der Alliierten zu übergeben. „Klingt nach einem Abenteuer“, sagt sie. Keine Erfindung der Autorinnen sind auch Sauerbruchs patente Sekretärin Sarah Bauerett (Maria Fritsch) und ihr im Außenministerium arbeitender Liebhaber Fritz Kolbe (Marek Harloff). Schließlich taucht auch noch Claus Schenk Graf von Stauffenberg (Pierre Kiwitt) auf, der seinen Freund, Sauerbruchs Sohn Peter (Maximilian Klas), am Krankenbett besucht. Der hat vom Fronteinsatz die Gelbsucht mitgebracht – und die Erkenntnis: „Ich habe einen Eid auf einen Verbrecher geschworen.“ Später wird Stauffenberg Sauerbruch bitten, ihm einen Raum für ein Treffen der Verschwörer gegen Hitler zur Verfügung zu stellen.

Linientreue Ärztin mit behindertem Kind und homosexuellem Bruder
So ist „Charité 2“ wieder gespickt mit Anspielungen auf die Wirklichkeit, ohne dass diesmal die Spannung darunter leiden würde. Und ebenso wie Sauerbruch ist auch Anni, die zweite Hauptfigur, eine ambivalente Serien-Heldin: sympathisch, klug, politisch verblendet. Das zynische Thema ihrer Doktorarbeit lautet „Psychiatrische Diagnostik bei Verdacht auf Selbstverstümmelung“. In der ersten Folge sitzt sie als Gutachterin gemeinsam mit Doktorvater de Crinis zu Gericht über Lohmann. Auch ihr Ehemann Artur (Artjom Gilz) ist von Anfang an ins nationalsozialistische Unrecht verstrickt. Artur ist Oberarzt und hofft darauf, bald Chef der Kinderstation der Charité zu werden. Er forscht an einem Tuberkulose-Impfstoff; als Probanden dienen behinderte Kinder aus der Städtischen Nervenklinik Wiesengrund (wie es auch in der Realität geschah). Nach der dramatischen Entbindung ihrer Tochter Karin zu Beginn der zweiten Folge und der bald wachsenden Erkenntnis, dass sie dabei irreparable Schäden davon getragen hat, geraten die linientreuen Eltern nach und nach immer stärker in Konflikt mit sich selbst, ihrem Gewissen und ihrer Ideologie. Außerdem könnte Karin Arturs Karrierepläne durchkreuzen. Mit einem dauerhaft erkrankten Kind hat er angeblich keine Chance auf den Chefarzt-Posten. Neben diesem starken Grundthema, den politischen Konflikten und den jeweiligen Krankengeschichten baut das Drehbuch noch einen weiteren Handlungsstrang um Annis jüngeren Bruder Otto (Jannik Schümann) auf, der als Famulant an der Charité arbeitet und sich dort mit dem Pfleger Martin (Jacob Matschenz) anfreundet. Otto, gerade frisch vom Sanitätsdienst hinter der Front heimgekehrt, ist die gute Seele der Serie, setzt sich gefährlich naiv für Lohmann ein, redet seiner Schwester Anni ins Gewissen und flirtet gerne mit Krankenschwester Christel (Frida-Lovisa Hamann), einer besonders eifrigen Nationalsozialistin. Der Flirt ist offenbar nur ein Ablenkungsmanöver, und mit Ottos Liebeserklärung wird noch das Thema Homosexualität ins Spiel gebracht. „Charité 2“ ist ambitioniertes Geschichtsfernsehen, spannend, vielschichtig und aufklärerisch.

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ARD Degeto, MDR

Mit Mala Emde, Ulrich Noethen, Jannik Schümann, Luise Wolfram, Artjom Gilz, Jacob Matschenz, Frida-Lovisa Hamann, Hans Löw, Lukas Miko, Susanne Böwe, Sarah Bauerett, Marek Harloff, Peter Kremer, Maximilian Klas, Kartharina Heyer, Max von Pufendorf

Kamera: Holly Fink

Szenenbild: Thomas Freudenthal

Kostüm: Esther Walz

Schnitt: Dirk Grau

Musik: Hannah Hübbenet, John Gürtler, Jan Miserre

Redaktion: Jana Brandt, Johanna Kraus

Produktionsfirma: UFA Fiction

Produktion: Benjamin Benedict, Markus Brunnemann, Nico Hofmann, Sebastian Werninger

Drehbuch: Dorothee Schön, Dr. Sabine Thor-Wiedemann

Regie: Anno Saul

Quote: (1+2): 5,38 Mio. Zuschauer (17,2% MA); (3): 4,77 Mio. (15,3% MA); (4): 4,46 Mio. (14,1% MA); (5): 4,72 Mio. (14,7% MA); (6): 5,11 Mio. (16,3% MA)

EA: 19.02.2019 20:15 Uhr | ARD

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