SIE ist recht schnell von ihm angetan. ER indes hat seine Probleme mit ihr. Eine Frau mit so eigenem Kopf ist dem deutschen Projektmanager unheimlich. Außerdem hat er bereits eine Freundin und auch keine Zeit für Amouren: denn er muss innerhalb von sieben Wochen in Italien eine heruntergekommene Villa zum First-Class-Hotel aufmöbeln – sonst finito Karriere!
“Cappuccino zu dritt” zeigt, wie es so geht, zwischen Mann und Frau. Sie wählt ihn aus, er kommt langsam auf den Geschmack, verletzt dabei ihre Gefühle und muss sich schließlich ins Zeug legen, um das Glück zu retten. Romantic Comedy nennt man das – und diese hier von Sebastian Schubert und Klaus Knoesel ist nicht die schlechteste. Die Liebe lässt sich im TV-Movie nicht neu erfinden. Es sind die kleinen Dinge, die über die Qualität entscheiden.
Dass beispielsweise die Dialoge der italienischen Schauspieler untertitelt wurden – das sorgt für größere Authentizität und mehr Atmosphäre. Eine nette Abwechslung im Liebes- und Intrigen-Reigen (die Italiener sehen es gar nicht gern, wenn Deutsche in ihrem Land Hotels führen) sind auch die Anspielungen auf die deutsche und italienische Mentalität. Zwischen egomanischem Kontrollfetischismus made in Germany und der mafiosen Vetterles-Wirtschaft in Bella Italia liegen Welten. Kein Wunder, dass der deutsche Michel alias Jan Steiner die Halbitalienerin Maria braucht, um im Spagetti-Land klarzukommen.
Ansonsten enthält diese kleine Komödie unter südlicher Sonne alles, was das Genre braucht: Verwechslungen, ein paar Running Gags, delikate Schlafzimmersituationen und den einen oder anderen deus ex machina, der dem Held aus der Patsche helfen muss. Und wenn selbst der nicht mehr helfen kann, dann süffelt man sich eben die gute Stimmung herbei. Die Weingläser in diesem Sat-1-Movie sind immer gut gefüllt. Auch der Zuschauer kann sich “Cappuccino zu dritt”, in dem Sympath Kai Wiesinger und Bella Liane Forestieri traumhaft sicher ihr Traumpaar spielen, noch eine Spur lustiger trinken. (Text-Stand: 11.11.2003)