Die Tötung zweier junger Russinnen, die in Hamburg vor ihrem Tod noch ein Baby zur Welt brachten, führt die Kommissarin in ihrem 23. Fall nach St. Petersburg. Sie folgt den Spuren einer deutschen Hebamme und eines russischen Babyhändlers, die zwei Mal hintereinander Pech haben mit schwangeren Russinnen, die sie nach Deutschland zur Hausgeburt ausflogen.
„Weiße Nächte“ ist prall gefüllt mit Themen und mit den unterschiedlichsten Frauen-Bildern. Da ist die überforderte Nur-Mutter, die Karrierefrau, die – wenn schon keinen Mann dann – wenigstens ein Baby haben will, da ist die kinderlose Alt-68erin Bella oder die vom Kinderkriegen schwärmende Hebamme, der das Mutterglück versagt blieb. Nichts wird ausgelassen. Mütterchen Russland kommt auch noch zu Wort und die deutsch-russische Geschichte muss natürlich ebenfalls noch gut sein für zwei, drei gewichtige Dialogsätze. So sehr der gut gespielte Film in einigen Momenten an die Nieren und ans Herz geht, so sehr verzettelt sich die renommierte Drehbuchautorin Katrin Bühlig in den vielen Geschichten. Trotz Überlänge ist Christian von Castelbergs Krimi um einen krankhaften Kinderwunsch mit Todesfolge ein für „Bella-Block“-Verhältnisse ungewohnt inhomogener, thematisch bemühter Film, bei dem selbst die Auflösung seltsam aufgesetzt wirkt. (Text-Stand: 27.10.2007)
Einige Gegen-Meinungen:
„Harter Stoff, der lange nachwirkt“ (TV-Spielfilm)
„So lange die Geschichte in Hamburg spielt, ist der Film restlos überzeugend… Dann aber schickt Bühlig ihre Heldin gemeinsam mit dem Lebensgefährten Simon Abendroth nach St. Petersburg. Auf dem fremden Terrain kommt der Film prompt ins Schlingern.“ (Gangloff auf kino.de)
„Ein starkes Stück, das bewegt, zum Nachdenken anregt und auch noch einiges von den aktuellen deutsch-russischen Befindlichkeiten aufgreift.“ (teleschau)