Bella Block – Weiße Nächte

Hannelore Hoger, Bühlig und ein inhomogener "Bella Block"-Ausflug nach Russland (Kurzkritik)

Foto: ZDF
Foto Rainer Tittelbach

Die Tötung zweier Russinnen, die in Hamburg vor ihrem Tod ein Baby zur Welt brachten, führt die Kommissarin nach St. Petersburg. So sehr „Weiße Nächte“ in einigen Momenten an die Nieren und ans Herz geht, so sehr verzettelt sich Autorin Bühlig in allzu vielen (Frauen-)Geschichten. Ein überlanger „Bella Block“ mit viel „Sinnstiftung“ und wenig Krimi. Viele Kritiker sahen das anders. Autorin Bühlig bekam 2008 den Deutschen Fernsehpreis.

Die Tötung zweier junger Russinnen, die in Hamburg vor ihrem Tod noch ein Baby zur Welt brachten, führt die Kommissarin in ihrem 23. Fall nach St. Petersburg. Sie folgt den Spuren einer deutschen Hebamme und eines russischen Babyhändlers, die zwei Mal hintereinander Pech haben mit schwangeren Russinnen, die sie nach Deutschland zur Hausgeburt ausflogen.

„Weiße Nächte“ ist prall gefüllt mit Themen und mit den unterschiedlichsten Frauen-Bildern. Da ist die überforderte Nur-Mutter, die Karrierefrau, die – wenn schon keinen Mann dann – wenigstens ein Baby haben will, da ist die kinderlose Alt-68erin Bella oder die vom Kinderkriegen schwärmende Hebamme, der das Mutterglück versagt blieb. Nichts wird ausgelassen. Mütterchen Russland kommt auch noch zu Wort und die deutsch-russische Geschichte muss natürlich ebenfalls noch gut sein für zwei, drei gewichtige Dialogsätze. So sehr der gut gespielte Film in einigen Momenten an die Nieren und ans Herz geht, so sehr verzettelt sich die renommierte Drehbuchautorin Katrin Bühlig in den vielen Geschichten. Trotz Überlänge ist Christian von Castelbergs Krimi um einen krankhaften Kinderwunsch mit Todesfolge ein für „Bella-Block“-Verhältnisse ungewohnt inhomogener, thematisch bemühter Film, bei dem selbst die Auflösung seltsam aufgesetzt wirkt. (Text-Stand: 27.10.2007)

Einige Gegen-Meinungen:
„Harter Stoff, der lange nachwirkt“ (TV-Spielfilm)
„So lange die Geschichte in Hamburg spielt, ist der Film restlos überzeugend… Dann aber schickt Bühlig ihre Heldin gemeinsam mit dem Lebensgefährten Simon Abendroth nach St. Petersburg. Auf dem fremden Terrain kommt der Film prompt ins Schlingern.“ (Gangloff auf kino.de)
„Ein starkes Stück, das bewegt, zum Nachdenken anregt und auch noch einiges von den aktuellen deutsch-russischen Befindlichkeiten aufgreift.“ (teleschau)

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Reihe

ZDF

Mit Hannelore Hoger, Devid Striesow, Thomas Sarbacher, Gabriela Maria Schmeide, Margarita Breitkreiz, Rudolf Kowalski, Friederike Wagner, Jule Böwe

Kamera: Reinhard Schatzmann

Schnitt: Inken Gudewer

Musik: Karim Sebastian Elias

Produktionsfirma: UFA Fernsehproduktion

Drehbuch: Katrin Bühlig

Regie: Christian von Castelberg

Quote: 6,54 Mio. Zuschauer (21,6% MA)

EA: 27.10.2007 20:15 Uhr | ZDF

Spenden über:

IBAN: DE59 3804 0007 0129 9403 00
BIC: COBADEFFXXX

Kontoinhaber: Rainer Tittelbach