Bella Block – Blackout

Hannelore Hoger, Johanna Wokalek, Rainer Kaufmann. Bella Block unter Verdacht

Foto: ZDF / Stephan Persch
Foto Rainer Tittelbach

Bella Block ist ohne Erinnerung. Ist sie betrunken Auto gefahren? Hat sie einen Unfall verursacht? Geht eine tote Studentin auf ihr Konto? Die Beeinträchtigung der Heldin bestimmt auch das ästhetische Prinzip des Films: Rückblenden, Erinnerungsfetzen, Gedächtnislücken – „Blackout“ ist ein wahrnehmungspsychologisches Puzzle von großem Reiz. Die Krönung des Films sind Johanna Wokalek in einer Doppelrolle & die Kamera von Klaus Eichhammer.

Seltsam kleinlaut ist die Kommissarin, die für gewöhnlich alles besser weiß und stets das letzte Wort haben muss. Ihre Erinnerung ist ihr abhanden gekommen – und das im Zusammenhang mit einer Toten. Bella Block steht mit einem Bein vor der Suspendierung. Eine Studentin ihres Lebensgefährten ist in einem Unfallwagen in einem Waldstück gefunden worden – auf dem Beifahrersitz. Daneben die Handtasche der Kommissarin. Sie hatte sich am Abend bei einer Kulturveranstaltung mit einem prominenten Autor und lauter wichtigen Menschen die Kante gegeben – Beziehungsfrust. Dabei kam sie mit der Studentin ins Gespräch. An sehr viel mehr kann sie sich nicht mehr erinnern. In ihrer Manteltasche findet sie ein Haarband von jener Tanja. Haben die beiden gemeinsam die Literaturparty verlassen? Ist Bella Block den Wagen gefahren? Hat sie den Unfall verursacht?

Johanna Wokalek über ihre Doppelrolle:
„Es hat viel mit meinem Beruf zu tun, in Rollen zuschlüpfen, sich auf eine gewisse Art teilen zu müssen. In eine Zwillingsrolle zu schlüpfen ist doppelt spannend. Man muss sich ausmalen, worin sich die beiden ähneln und unterscheiden und wie man diese Wesensmerkmale auch gestalterisch hinbekommt.“

Die Beeinträchtigung der Heldin wird zum ästhetischen Prinzip des 22. „Bella-Block“-Falls. Die Autoren Kathrin Richter und Ralf Hertwig sowie Regisseur Rainer Kaufmann arbeiten mit einer Verschachtelungsdramaturgie: immer wieder setzt die Kommissarin an, den Verlauf des Abends zu rekonstruieren. Rückblenden, Erinnerungsfetzen, Gedächtnislücken – Bella Blocks „Blackout“ ist ein wahrnehmungspsychologisches Puzzle von großem Reiz. Die Kamera von Klaus Eichhammer begleitet kongenial die Heldin, die sich auf ungewöhnlich wackligen Beinen durch die rätselhafte Szenerie bewegt. Schon visuell besitzt dieser Film eine ungeheure Sogkraft. Die Krönung aber dieses Ausnahme-Krimis ist die Gast-Schauspielerin Johanna Wokalek, bekannt aus „Hierankl“, „Barfuß“ und „Die Kirschenkönigin“. Sie spielt Tanja, die zugleich Saskia ist. Die scheue Germanistikstudentin hat eine eineiige, grundverschiedene Zwillingsschwester. Der geübte Krimigucker ahnt rasch den Schlüssel zum Fall. Doch allein das „Wie“ (gelingt Bella Block die Aufklärung) dieses Krimis ist faszinierend genug.

Bella Block – BlackoutFoto: ZDF / Stephan Persch
Steckt in diesem „Bild“ die Wurzel allen Übels? Rudolf Kowalski als Bellas Lebensabschnittspartner und Johanna Wokalek

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Reihe

ZDF

Mit Hannelore Hoger, Johanna Wokalek, Rudolf Kowalski, Devid Striesow, André Hennicke, Filip Peeters, Fabian Hinrichs, Samuel Finzi

Kamera: Klaus Eichhammer

Schnitt: Christel Suckow

Musik: Ralf Wienrich

Produktionsfirma: UFA Fernsehproduktion

Drehbuch: Kathrin Richter, Ralf Hertwig

Regie: Rainer Kaufmann

Quote: 6,96 Mio. Zuschauer (21,3% MA); Wh. (2010): 6,06 Mio. (19,3% MA)

EA: 13.01.2007 20:15 Uhr | ZDF

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