„Erst läuft ihm die Frau weg und jetzt auch noch die Sau“, lästern die Dörfler über Andi Gruber. Doch es kommt noch schlimmer für den Biobauern: Seine Rinder sind mit unerlaubten Substanzen belastet. Der Mann vom Ministerium, der die Kontaminierung festgestellt hat, ist wenig später tot – brutal ermordet. Dringend tatverdächtig ist Andi Gruber. Er taucht unter, um seine Unschuld zu beweisen und um die Zusammenhänge zwischen dem Mord und dem verseuchten Fleisch aufzudecken, das plötzlich doch nicht belastet sein soll. Doch warum kauft dann der Schlachthofbesitzer den gesamten Viehbestand des Dorfes auf? Gruber versteckt sich in einem jener Viehtransporter. Der öffnet sich in Kroatien. Dort trifft der Biobauer die Biochemikerin, die er bereits für seine Sache gewinnen konnte. Doch es wird kein freudiges Wiedersehen – denn beide schweben in höchster Lebensgefahr.
Es ist eine Riesensauerei, ein Komplott, dem der unerschrockene Held in dem ARD-Fernsehfilm „Bauernopfer“ auf die Spur kommt: Ein Kartell aus Schlachthofbetreibern, Chemiekonzernen, Tierärzten und Politikern haben ohne Wissen der Bauern neuartige Impfstoffe an deren Viehbestand erprobt. Und für das zukunftsträchtige Milliardengeschäft gehen die Beteiligten über Leichen. Die deutsch-österreichische Koproduktion bedient sich eines so genannten „brisanten Themas“, um einen spannenden Thriller zu erzählen. Die Handlung ist wenig originell, der dramaturgische Ablauf wenig raffiniert – und doch ist der Affekt-Gehalt des Films beträchtlich. Tobias Moretti stemmt das Ganze mit links, wuchtig, kantig und doch irgendwie charmant (wie er mit Ösi-Slang übers Ravensburger Land poltert), und Bernadette Heerwagen wuppt den Rest mit weiblichen Charme – ihr Lächeln ist der Garant für ein glückliches Ende. Die Handlungsmuster von „Bauernopfer“ stammen aus einer Zeit, in der das Wünschen noch geholfen hat. Da hätte es nicht gepasst, wenn einem die Autoren und deren Sprachrohre die Nano-Welt mit den neuen Futtermittel-Optionen bis ins Detail erklärt hätten. Fazit: Nano-Technologie als Märchenstunde. Darf auch mal sein!