Polizist Olaf träumt davon, als verdeckter Ermittler zu arbeiten. Seine Chefin würde ihren ehrgeizigen “Jungbullen” ja gerne undercover einsetzen, doch sie braucht für den nächsten Fall einen Türken. Denn im Großmarkt scheint ein türkischer Drogendealer-Ring sein Unwesen zu treiben. Als sich Olaf, der nicht locker lässt, als Türke verkleidet auf dem Revier auftaucht und ihn jeder für einen echten Döner-Verkäufer hält – bekommt er seine Chance. Doch anstatt zu ermitteln, verliebt er sich in die Nihan, eine emanzipierte junge Türkin. Er ist hin und weg. Sie auch. Das ändert sich, als bei einem Zugriff im Großmarkt Nihans Vater verhaftet wird und Olafs Nebenbuhler, der echte Türke Tarkan, ihn als Falschspieler enttarnt.
“Korrekt, korrekt”, wie Hilmi Sözer als des Helden bester Freund, gleich zu Beginn deutsch türkelt, ist dieser sehr leichte Film durchaus. Nur ein einziger Türke schmuggelt Drogen – dafür sind die anderen umso lieber: Sözers besagter Cem ist hilfsbereit in jeder Lebenslage, Nihans Papa ist ein herzensguter Patriarch und sie selbst ist eine Traumfrau. “Voll korrekt” auch, dass Pro Sieben für dieses TV-Movie einer türkischen Jungregisseurin eine Chance gegeben hat. Die Filmhochschulabsolventin Yasemin Samdereli schrieb auch das Drehbuch.
Bei aller türkischer Korrektheit – das ist vielleicht nett ausgedacht, aber über die Länge von 90 Minuten tragen diese Ideen nicht. Es will keine richtige Stimmung aufkommen bei “Alles getürkt”. Die Story ist weder spannend, noch in irgendeiner Weise bewegend und auch der Witz vermittelt sich nur schwer. Das ist weder Krimi noch romantische Komödie. Und “Alles getürkt” als Beitrag zur multikulturellen Gesellschaft zu sehen – das wäre so lächerlich wie der Film selbst, der viel von der deutschen Klamotte besitzt. (Text-Stand: 30.1.2003)