Familie Westphal, aufgestockt durch zwei Babys, braucht ein neues Heim. Eine Traumwohnung zum Freundschaftspreis hat der Ex-Bundeswehroffizier Harald in Berlin aufgetan. Dass der Besitzer der Immobilie, sein „alter Kamerad“, sich als fesche Kameradin entpuppt, irritiert Lebensabschnittspartnerin Sabine nur kurz. Bald gibt es größere Probleme: die Nachbarn. Das Viertel ist fest in fremdländischer Hand und im Haus hat ein afghanischer Clan das Sagen. Und wegen dem sieht das Familienoberhaupt bald rot. Während die flügge gewordene Flo ein Auge auf den Sohn der muslimischen Familie wirft und zum eigenen Schutz ein Kopftuch trägt und Sabine sich im Bauchtanz übt, setzt Harald auf Selbstverteidigung, installiert im ganzen Haus heimlich modernste Überwachungstechnologie und ruft bald das Kriegsrecht in der eigenen Wohnung aus. Leidet er unter Verfolgungswahn oder hat sich da tatsächlich ein Schläfer eingenistet, der an einer Bombe bastelt?
Ex-Bundeswehroffizier Harald Westphal:
„Seit wann hab ich ein Problem mit fremden Nationalitäten? Du weißt doch, wo ich überall schon aufgeräumt habe: Kongo, Kosovo, Hindukusch.“Soundtrack: Gary Glitter („Rock & Roll“), CCR („Bad moon rising“), Santa Esmeralda („Don’t let me be misunderstood“), Bruno Mars („Talking to the moon“ & „Just the way you are“), Clayton & Mullen („Mission Impossible Theme“), Tom Jones („Mama told me“), Three Dog Night („Mama told me“)
Die Westphals sind wieder da. Für „Allein unter Nachbarn“ wurde die Konstellation ein wenig variiert gegenüber „Allein unter Müttern“: Musikkritikerin Marla ist unterwegs und gibt nur zwei kurze Gastspiele, während Tanja alias Flo stärker in den Mittelpunkt der Handlung rückt. Außerdem werden zwei charakterstarke Figuren aus der Nachbarschaft, Mustafa und Yussuf, in den Plot hineingeholt. Für das Abstrus-Komische ist einmal mehr Hannes Jaenicke zuständig: sein Harald wird Opfer seiner Vorurteile, die er in alter Bundeswehrhaudegen-Manier ausagiert. Das besitzt ein komisches Grundpotenzial, das selten überreizt wird. Überhaupt, der Film von Oliver Schmitz setzt nicht auf Comedy-Touch und verzichtet auch auf aufgesetzte Pointen. Die Stärke dieser Familienfilm-Wohlfühlkomödie liegt neben dem spielfreudigen Ensemble im filmisch entspannten Miteinander in handlungstechnisch eher angespannten Situationen. „Nazis raus“, steht da an der Westphal-Haustür in großen Lettern, dann bricht ein Feuer aus im Haus und bei der Sache mit der Bombe ist keineswegs die Phantasie mit dem hitzigen Helden durchgegangen. Am Ende dann löst sich alles etwas zu harmlos in multikulturellem Wohlgefallen auf. „Wir kamen als Fremde und blieben als Freunde und singen jetzt zusammen“, heißt es im Song des Finnen Isko auf dem finalen Straßenfest.