Das ZDF startet seine Reihe „Deutsches Kino im Zweiten“ mit einem Film von und mit TV-Comedian Kaya Yanar („Was guckst du?!“), den die Welt nicht braucht. „Agent Ranjid rettet die Welt“ ist die 999. James-Bond-Parodie. Dieser ziemlich verunglückte Kinofilm, der selbst kostenlos im Fernsehen allenfalls einigen eingefleischten Hardcore-Yanar-Fans Laune machen dürfte, braucht nun nicht auch noch einen weiteren Kritiker-Verriss. Schreibzeit ist Lebenszeit – einige Auszüge aus Fremd-Kritiken sollten als Leser-Service genügen.
Kino.de urteilt recht milde: „Da wird zum einen in bester Tom Gerhardt-Manier (der Kölsche Komiker hat auch ein Cameo als Tierarzt) Busen gegrapscht, auf Kuhfladen ausgerutscht oder männliches Stehvermögen getestet, während zum anderen die Holländer in Form von Käsehäppchen-, Holzschuh- und Wohnwagen-Witzen ihr Fett wegbekommen… Insgesamt fällt die von Michael Karen inszenierte Sketchparade weniger durch innovative Gags auf, als durch originelle Locations… sowie ein knallbuntes Potpourri aus Film- und Genrezitaten…“
Josef Engels in Die Welt bemüht sich, Kaya Yanars Kinodebüt ernsthaft zu kritisieren und zu analysieren: „Gewiss, vereinzelt gibt es hübsche Einfälle, die Mulikulti-Klischees mit den Mitteln von Vorbildern wie ‚Austin Powers’ oder ‚Die nackte Kanone’ albern durch den Kakao ziehen… Dummerweise verlieren Yanar, sein Drehbuch-Co-Autor Dieter Tappert (alias Paul Panzer) und Regisseur Michael Karen bei ihrer einigermaßen aufwendigen Ethno-Comedy-Agentenfilm-Parodie immer wieder komplett den Faden. Oftmals hat man das Gefühl, das gewisse Handlungsstränge nur dadurch motiviert wurden, dass man zufälligerweise einen interessanten und kostengünstigen Drehort zur Verfügung hatte.“
Die Story von „Agent Ranjid rettet die Welt“:
Der indische Putzmann Ranjid ist verzweifelt: Seine geliebte Kuh Benytha ist sehr krank und braucht eine teure Magenoperation. Doch dafür fehlt Ranjid einfach das Geld. Als der holländische Bösewicht Freek van Dyk die Weltherrschaft an sich reißen will und die besten Agenten von CIA, KGB, MI5, BND & GEZ ausschaltet, wendet sich das Blatt für Ranjid ganz unerwartet: Süleyman, Leiter des türkischen Ayran Secret Service, hält ausgerechnet den tollpatschigen Putzmann für einen neuen „Süperagenten“ und lockt ihn mit viel Geld. Schließlich muss dringend gehandelt werden, denn van Dyks Helfer Reppe und Viagra haben schon die beiden ASS-„Süperagenten“ Hakan und Sirtakimann außer Gefecht gesetzt.
Deutlich wird das Lexikon des internationalen Films: „Die vom TV-Comedian Kaya Yanar kreierte Figur des täppischen Inders Ranjid stolpert durch eine fadenscheinige Nummernrevue von Gags, die als blasse, infantile Parodie aufs Agentenfilm-Genre nie überzeugt.“
TV-Spielfilm sagt, wie es ist: „Grottige Kalauer, eine beknackte Story und mehr nervige Figuren als irgendein Film schadlos überstehen kann. Unter all den übel hingeschluderten Flachpfeifenfilmen einer der schlimmsten. Durchgängig zum Fremdschämen!“
Auch ziemlich verärgert zeigt sich Prisma: „Das passiert, wenn einst witzige Comedians nicht mehr angesagt sind und man meint, dies mit einem Kinofilm ändern zu können. Kaya Yanar schafft es in keiner Sekunde, dem Zuschauer auch nur ansatzweise ein Lachen aus den Rippen zu quetschen. Ein peinlicher Gag folgt dem nächsten, eine uninspiriert inszenierte und gespielte Szene reiht sich an die andere…“ (Text-Stand: 10.6.2014)