Zum vierten Mal füllte RTL den „Crazy Race“-Nonsens in den Tank, doch zum ersten Mal gelang Axel Sand und seinen Comedians ein Abenteuer-Schmunzler, der einen ohne Reue zurücklässt. Zwar geht es sinnfrei und infantil zu, der Humor wird auf dem Weg nach Afrika tiefer gelegt und rutscht dabei erwartungsgemäß auch immer wieder unter die Gürtellinie, doch die Fülle der gelegentlich arg dummdreisten Gags und das hohe Tempo machen „African Race“ zu einem Blödel-Feuerwerk, bei dem man über Blindgänger-Witze mühelos hinweglächeln kann. Die Handlung sollte man mit rheinländischem Humor nehmen.
Im Mittelpunkt der (auto)mobilen Bemühungen der „Helden“ steht die Jagd nach dem größten Diamanten der Welt, auf dem einst der Kölner Dom ruhte, bevor er schmählich gestohlen wurde. Nun soll ihn ein weltfremder Archivar zurückholen. Aber auch andere sind hinter dem Stein her: ein kölscher Sozialarbeiter, eine Auftragsdiebin mit Killerinstinkt, eine dralle Pilotin im Dauerrausch, ein sexbesessenes Indersöhnchen. Durchgeknallte Flintenweiber und halbe männliche Portionen bevölkern die Szenerie. Neben den Afrika-Klischees gibt es – quasi als intellektuelle Zugabe – Anspielungen auf Kinoklassiker wie „Der unsichtbare Dritte“ oder „Indiana Jones“, auf die Karl-May-Filme oder (wunderbar!) auf Bollywood. Sogar den hauseigenen Spielshow-Hit zieht RTL durch den Kakao. So ist für jeden etwas dabei bei diesem rasanten Comedy-Quatsch unter afrikanischer Sonne. (Text-Stand: 1.1.2007)