36 Stunden Angst – Ein Vater kämpft um sein Kind

Brandrup, Bohm, Holger Karsten Schmidt & Jörg Grünler. Fluchtpunkt Untergrund

Foto: Sat 1
Foto Rainer Tittelbach

Ein kleiner Streifenpolizist muss im Kampf gegen einen Kidnapper und einen zwielichtigen Vorgesetzten im Moloch Berlin über sich hinauswachsen. Lange bleibt er passiv – aber dann… „36 Stunden Angst – Ein Vater kämpft um sein Kind“ ist ein Schauspieler-Film, solide gemacht, dynamisch und doch bodenständig, eher Drama als Action-Spektakel. Jörg Grünler und Holger Karsten Schmidt haben sich auch um ein aufregendes Berlin-Bild bemüht.

Wenn David gegen Goliath antritt, sind die Sympathien meist eindeutig verteilt. Im Berlin-Thriller „36 Stunden Angst – Ein Vater kämpft um sein Kind “ ist es ein kleiner Streifenpolizist, der im Kampf gegen einen Kidnapper und einen zwielichtigen Vorgesetzten über sich hinauswächst. Johannes Brandrup („Alarm für Cobra 11“) spielt den sanften Bullen mit dem entrückten Blick. Den Part der Gegenspieler in Jörg Grünlers Sigtseeing-Tour durch den Untergrund der Hauptstadt übernahmen Uwe Bohm („Yasemin“) und Ulrich Mühe.

Michael Steiger ist vom Glück verlassen. Streifschuss im Dienst, Scheidung – schließlich wird sein Sohn entführt. Ironie des Schicksals: eigentlich hätte es den Sohn seines Vorgesetzten, Hauptkommissar Martens, treffen sollen. Der Entfhrer hat mit dem offenbar korrupten Beamten noch eine Rechnung offen. Er fordert 600.000 Mark von Martens. Der reißt den Fall an sich und versucht, ihn zu verschleppen. Doch die Zeit ist knapp. Steiger und seinem Kollegen bleibt deshalb nichts anderes übrig, als auf eigene Faust zu ermitteln.

„Er will kein Held sein“, sagt Brandrup über seinen braven Schutzpolizisten. „Sogar als seine Frau ihn verlässt, bleibt er passiv, sieht sich nicht veranlasst, irgendetwas an seinem Leben zu ändern.“ Erst die Entführung ist eine Initialzündung in Richtung, ein aktiver, engagierter Mensch zu werden. Und er reagiert wie ein Instinktmensch, der es nicht gelernt hat zu denken. Steigers Gegenspieler in den Reihen der Polizei wird von Uwe Bohm gespielt. Sein Martens ist ein glatter Überflieger, ein Hardliner, der bei seinen Polizeieinsätzen den schnellen medienwirksamen Erfolg sucht – und das schon mal auf Kosten eines Menschenlebens.

„36 Stunden Angst – Ein Vater kämpft um sein Kind“ ist ein Schauspieler-Film, solide gemacht, dynamisch und doch bodenständig, eher Drama als Action-Spektakel. Jörg Grünler hat sich vor allem um ein aufregendes Berlin-Bild bemüht. Die Polizei ließ er hoch oben residieren, mit telegenem Blick über die neue Hauptstadt des Verbrechens. Erpressung und Korruption indes blühen unter der Oberfläche, im Geheimen, in U-Bahnschächten beispielsweise, Katakomben und anderen unterirdischen „Locations“ rund um den Potsdamer Platz, in denen es dann zu einem 15mintigen Showdown kommt. (Text-Stand: 27.10.1998)

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Fernsehfilm

Sat 1

Mit Johannes Brandrup, Uwe Bohm, Oscar Ortega Sanchez, Susanne Schäfer, Ulrich Mühe, Lars Rudolph und Jockel Tschiersch

Kamera: Daniel Koppelkamm

Szenenbild: Thomas Knappe

Musik: Curt Cress, Wolf Wolff

Produktionsfirma: ndF

Drehbuch: Holger Karsten Schmidt

Regie: Jörg Grünler

EA: 27.10.1998 20:15 Uhr | Sat 1

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