„Alles über Deichhöhe ist überflüssig“, findet der Husumer Ex-Bulle Piet Becker. Und jetzt ausgerechnet der Harz! Sein Bruder Hannes Bongartz, der hier mal wieder erfolgreich seine Kur(schatten)möglichkeiten austestet, lockt ihn, dessen Lebensgefährtin Paula und Kumpel Rüdiger in ein Örtchen namens Elend – unter dem Vorwand einiger Auftritte ihrer Combo. In Wahrheit aber beunruhigt Hannes der Tod eines „Berufskollegen“, der offenbar ermordet worden ist, und die Bedrohung seiner neuen Herzdame, einer Millionenerbin, die in Fragen der eigenen Sicherheit bisher viel zu sorglos war. Sie wird seit Tagen mit anonymen Anrufen bombardiert. Als sie sich eines Abends entscheidet, Piet als ihren Bodyguard einzustellen, ist es zu spät: am nächsten Morgen ist sie tot – und Hannes ist der einzige Verdächtige. Und das bleibt auch so – weil es der hochschwangeren Kommissarin schwerfällt, in alle Richtungen zu ermitteln. Also muss die Band ran und ihrem Bassisten aus der Klemme helfen.
Jan Fedder, Axel Milberg, Nina Petri – wer ein solches Gespann für einen Degeto-Unterhaltungsfilm gewinnen kann und damit eine gute Quote einfährt – der will nachlegen. „Ein Song für den Mörder“ lebte von der Art, wie Axel Milberg seinen Heiratsschwindler spielte, und von der Weise, wie die Musik in die Auflösung des Falls integriert wurde. So intelligent ist „Manche mögen Mord“ nicht angelegt. Zunächst hängt die Story ein wenig in der (Mittelgebirgshöhen-)Luft. Wolfgang Limmer und Christoph Schnee lassen sich Zeit, Atmosphäre aber kommt dabei wenig auf. Mit Hendrix und Dylan den silbergelockten Schunkelsaal leer zu rocken oder die Revierkämpfe der Hochstapler in Herzensangelegen-heiten anzudeuten, ist zunächst kein Ersatz für die fehlende Handlung. Dafür sind die Situationen zu gewollt, die Witzeleien unter Brüdern zu harmlos. Erst durch den Mord kommt etwas Zug in die Geschichte. Nicht zuletzt auch durch Steffi Kühnerts burschikose Kommissarin von blauem Geblüt, die ein wenig aus der Übung scheint und sich an den fünf Ws der Ermittlung abarbeitet. In der zweiten Hälfte blitzt dann plötzlich Genre-Ironie auf. Laune machen vor allem auch Hannes Bongartz’ Nachhilfestunden in Sachen Frauenbeglückung – insbesondere „die Suche nach dem Glücksfenster beim Blickkontakt“. Auch die Umsetzung am Roulette-Tisch, Königsdisziplin der Verführung, durch den Husumer Jung Piet, kann sich sehen lassen. So kriegt „2 für alle Fälle“ doch noch die Kurve!