Für gewöhnlich hat der Frauenheld und notorische Lügner Enno leichtes Spiel. Doch mit seiner neuen Flamme ist das anders. Die kann nämlich hexen, und sie nimmt es gar nicht so locker, dass es dieser Mann mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. “Verhexte Hochzeit” ist eine rundum gelungene leichte Komödie um amouröse Verwicklungen und die kleinen Marotten der Männer. Der Film von Eckehard Ziedrich (Buch) und Kaspar Heidelbach (Regie) gehört zu jenem Genre, auf das Sat 1 nach Erfolgen wie “Dich schickt der Himmel” oder “Zwei vom Blitz getroffen” künftig verstärkt setzen will. Beziehungsgeschichten mit Fantasy-Elementen. Komödien im Hier und Jetzt, in denen Fantastisches in den Alltag hereinbricht.
”Sie heiraten mich”, prophezeit die Zauberin Emily. “Ich werde mit Ihnen schlafen”, rutscht es ihr heraus. Enno traut seinen Ohren nicht. Obwohl seine Einstellung zur Liebe trotz Dauerverlobung recht locker ist – sowas hat er noch nicht erlebt. Vor allem kennt er diese Frau überhaupt nicht. Ein Freund hat sie für ihn als Geburtstagsüberraschung gebucht: sie soll den Gästen etwas vorzaubern. Doch ihr Programm ist ein ziemlicher Flop. Allein Enno scheint ein wenig verzaubert zu sein. Schon am selben Tag laufen sie sich abermals über den Weg. Sie gehen miteinander aus, doch die erste Liebesnacht endet ungewohnt. “Überschätze nie dein Kraftfeld”, lächelt Emily verschmitzt. Enno kann nicht so gut darüber lachen.
Die Potenz ist bald wieder hergestellt, dafür kann der Frischverliebte das Lügen nicht lassen. Und Emily hat dazu eine klare Haltung: “Wer lügt wird bestraft.”
Isabella Parkinson und Markus Knüfken spielen sich leichtfüßig durch diese selbstironische Komödie. Die Tonlage zwischen Überdrehtheit und Alltag, Witz und Magie wird aber auch von den Nebendarstellern Anna Loos, Oscar Ortega Sánchez und Tilo Prückner ausgezeichnet getroffen. Albernheit kommt nie auf, eher hat das dramaturgisch wie inszenatorisch gut getimte TV-Movie etwas Schräges. “Bemerkenswert ist, dass der Film den fantastischen Strang nicht zu erklären versucht”, betont Markus Knüfken. “Das ist einfach so. Es gibt halt Hexen, und der Kater spricht, und Emily hat eben diese besonderen Fähigkeiten.”
“Wir werden weiterhin auf solche Fantasy-Geschichten setzen”, verspricht Movie-Chefin Alicia Remirez. Und dabei wird es nicht bei Engeln und Hexen bleiben. Da werden sich in einem Film Mutter und Tochter einen Mann backen. In einem anderen Film kommt ein minneerfahrener Ritter aus der Vergangenheit ins Jahr 2002. Voraussetzung für das Gelingen solcher Filme: “Man muss die A-Liga der Schauspieler haben, die durch ihr Spiel Glaubwürdigkeit und Ernsthaftigkeit in die überdrehten Rollen hineinbringen”, so Remirez. Sie glaubt, dass der Zuschauer, der eine Komödie mit fantastischen Elementen im Fernsehen auswähle, die Bereitschaft mitbringt, sich als Zuschauer auf das Genre einzulassen. Ihr Prinzip: “Wir etablieren die Fantasy-Momente mit einer absoluten Selbstverständlichkeit.”