Ein Urlaubsflirt endet mit einer Schwangerschaft. Billie ist Marketingexpertin und wohnt in Berlin in einer Penthousewohnung. Der Spanier Juan indes lebt zusammen mit Mama und Schwester unter einem Dach, irgendwo in der spanischen Pampa. Wie soll das zusammengehen? Da trifft es sich gut, dass Billie ihr alter WG-Kumpel Kurt über den Weg läuft. Der hat in Barcelona eine kleine Schokoladenmanufaktur geerbt, die er ein bisschen auf Vordermann bringen möchte. Dafür ist die PR-besessene Billie genau die Richtige. Auch sonst wäre sie die Richtige für den schüchternen Single, der schon in jugendbewegten Zeiten in das Energiebündel verliebt war. Doch Kurt hält seine Gefühle nach wie vor versteckt – und Billie kostet ein bisschen von dem, was sie als Kind vermisst hat: die Wärme einer echten Familie.
„Urlaub mit kleinen Folgen“ ist ein Film, den man eigentlich mögen möchte, weil er sympathisch von Muriel Baumeister und Tim Bergmann gespielt wird und weil das Motiv der verpassten Liebe dem Ganzen eine schöne sehnsüchtige Grundierung gibt. Auch Regisseur Markus Bräutigam inszeniert angenehm flott und heftet sich an die Fersen der Figuren, anstatt die spanischen Schauplätze touristisch telegen auszustellen. Nur leider liegt diesem „Urlaub mit kleinen Folgen“ ein Drehbuch mit schweren Fehlern zugrunde. Zwei Geschichten in einem Film zu erzählen ist bei den oft allzu bedächtigen Degeto-Filmen nicht unbedingt das Schlechteste, nur leider klappen die Verknüpfungen zwischen dem deutsch-spanischen Familienleben und dem Liebe-auf-Abruf-Plot überhaupt nicht.
Mit dem Kriterium „Glaubwürdigkeit“ sollte man einem solchen Film, der irgendwo zwischen Komödie und Kitsch angesiedelt ist, nicht kommen. Dennoch: diese Billie, die den Film tragen soll, ist eine Figur, die so gar kein (reales) Leben enthält und nur voller Drehbuch-Behauptungen steckt. Eine Großstädterin, beruflich erfolgreich, clever, intelligent, die auf die Idee kommt, alles hinzuschmeißen für ein Leben mit einem Mann, den sie weder kennt noch liebt und der so sehr nach Macho riecht, dass – würde er ihr in Berlin begegnen – sie die Straßenseite wechseln müsste: als „psychologische“ Grundlinie für die Handlung ist das noch schrecklicher als die furchtbare klischeehafte Darstellung der spanischen (Macho-)Mentalität. Schade – aber dramaturgisch will dieses Dreieck einfach nicht funktionieren, Gefühl und Witz finden nicht zusammen und den Dialogen fehlt es an Esprit.