Unser Kindermädchen ist ein Millionär

Törzs, Stemberger, Degen, Bettina Woernle. Haushälter küsst man nicht

Foto: Degeto
Foto Tilmann P. Gangloff

Die Degeto-Komödie „Unser Kindermädchen ist ein Millionär“ (2006) stammt aus jenen Jahren, als die ARD freitags schwerfällig inszenierte Rührstücke zu zeigen pflegte. Sie ist ein höchst unterhaltsames Kleinod im Meer der Neubauer-Tränen und mit Gregor Törzs, Julia Stemberger & Michael Degen vozüglich besetzt. Buch & Regie haben Charme & Esprit.

Dieser Film von 2006 stammt aus jenen Jahren, als die ARD freitags schwerfällig inszenierte Rührstücke zu zeigen pflegte. Hin und wieder aber gibt es auch mal echte Kleinodien: turbulente, fröhliche Komödien, in Szene gesetzt von Regisseuren mit Gespür für Tempo und Timing, verkörpert von Schauspielern, die offensichtlich Spaß an ihrem Beruf haben, und vor allem erdacht und geschrieben von Autoren (in diesem Fall: Philipp Weinges & Günter Knarr), deren Humor dank der luftigen Leichtigkeit der Bücher für die ganze Familie funktioniert.

Schon die Geschichte von „Unser Kindermädchen ist ein Millionär“ ist ebenso einfach wie überzeugend. Max Helmer (Gregor Törzs), verwöhnter Spross einer Kaufhausdynastie, soll endlich das wahre Leben kennen lernen und 14 Tage „an der Basis“ verbringen. Aus einem Topf zieht er das große Los, aber sein Glück muss er sich erst noch erarbeiten: Er landet als Haushälter in der Familie von Elena (Julia Stemberger), einer alleinziehenden Geschäftsfrau aus der Modebranche. Anfangs erledigt er die Aufgaben mit links, wofür gibt’s schließlich Reinigungsfirmen und Party-Service. Doch sein streberhafter Bruder kommt ihm auf die Schliche und verpetzt ihn bei ihrem alten Herrn (Michael Degen), der Max ein Ultimatum stellt: Entweder er beißt sich durch, oder er kann sich das Millionenerbe abschminken.

Natürlich ist die Rolle des charmanten Schwerenöters wie geschaffen für Gregor Törzs. Noch mehr Vergnügen aber bereiten die diversen Haushalts-Slapsticks; Max’ Zweikämpfe mit Staubsauger oder Bügelbrett treiben einem beinahe die Tränen in die Augen. Als größere Nuss aber entpuppt sich Elena. Weil alle Welt überzeugt ist, die Frauen seien stets bloß scharf auf Max’ Geld gewesen, will er Elena allein mit seinem Charme betören. Also schmeißt er sich richtig ins Zeug, hat die Rechnung aber ohne Elenas Nachwuchs gemacht: Der hat in der Hoffnung, Mama müsste dann zuhause bleiben und Papa würde zurückkehren, bislang noch jedes Kindermädchen rausgeekelt. Selbstredend gelingt es Max, die Herzen der Kinder dennoch zu erobern, selbstredend wird auch Elena irgendwann weich, und am Ende findet er sogar eine geniale Lösung, mit der sich sowohl die Textilprobleme der Kaufhauskette wie auch die drohende Pleite von Elenas Modefirma auf einen Schlag beheben lassen. Bis es soweit ist, kommt es aber noch zu einer Vielzahl romantischer wie auch komischer Situationen, darunter einige köstliche Kettenreaktionen. Selbstredend sind es schließlich die Kinder, die das Happy End von „Unser Kindermädchen ist ein Millionär“ in die Wege leiten.

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Fernsehfilm

ARD Degeto

Mit Gregor Törzs, Julia Stemberger, Michael Degen, Grit Boettcher, Ingo Hülsmann

Kamera: Andreas Köfer

Szenenbild: Susanne Dieringer

Schnitt: Birgit Gasser

Produktionsfirma: rome film

Drehbuch: Philipp Weinges, Günter Knarr

Regie: Bettina Woernle

EA: 03.11.2006 20:15 Uhr | ARD

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