Sophie Schütt hat ihre Fans. Ein Blick ins Internet genügt, um das zu bestätigen. Und auch im Blätterwald rauscht es stets gehörig, wenn die Schauspielerin mit einem neuen Film kommt, ganz besonders dann, wenn sie darin einmal nicht nur ihr Mundwerk sondern auch ihre körperlichen Reize nicht zügeln kann. Ihre Anhängerschaft innerhalb der schreibenden Zunft beschränkt sich aber nicht nur auf „Playboy“ oder „Bildzeitung“, selbst die FAZ bekennt: „Wir finden die Schauspielerin Sophie Schütt hinreißend, wir finden es wunderbar, dass Sat 1 auf die Idee gekommen ist, ihr eine eigene Serie zu geben, die auch noch nach ihr heißt, die nur leider noch nicht den Erfolg hat, den sie verdient.“ Den hat „Typisch Sophie“ auch nicht bekommen. Bislang jedenfalls. Doch weil alle so nett von Sophie Schütt und der etwas anderen Anwaltsserie sprechen, genehmigte „Kuschelsender“ Sat 1 eine zweite Staffel.
Das freut nicht nur die FAZ. „Typisch Sophie“ ist tatsächlich eine der besseren Serien im deutschen Fernsehen. Ein bisschen „Edel & Starck“, ein bisschen „Adelheid und ihre Mörder“, zeitgeistig variiert für die Zielgruppe unter 50 und dazu eben jene Schauspielerin, die vor allem Sat 1 zu dem gemacht hat, was sie heute ist: der Prototyp für die junge moderne Frau. Das müsste doch eigentlich im zweiten Anlauf gut gehen. Denn die 31jährige Hamburgerin hat ja noch zwei Männer an ihrer Seite, die so sind, dass die vornehmlich weiblichen Zuschauer sie eigentlich auch nicht so ohne weiteres wegzappen dürften. Da ist Bernhard Schir als Anwaltschef Lehnhard, seriös, zurückhaltend, aber sichtlich angetan von seiner Anwaltsgehilfin, die sich so erfrischend den Paragraphen und Menschen nähert. Und da ist Jochen Horst alias Jo, Sophies Kollege im Außendienst, mehr der Lederjacken-Typ, mal smart, mal sanft und zunehmend auf den Charme seiner Partnerin fixiert. Damit auch die jüngere Zielgruppe etwas mehr mit ihrer Sophie anfangen kann, kommt noch ein dritter Verehrer ins Spiel, der mit jugendlichem Elan statt Erfahrung das Herz der Heldin gewinnen möchte: Es ist ausgerechnet der Sohn vom Chef. Und eröffnet wird noch ein weiterer Nebenkriegsschauplatz: zwischen Jo & Lehnhards Ex, die sich gewaltig als Zicke aufführt.
Da ist Sophie natürlich ganz anders. Zwar ist sie eine starke Frau, ist selbstbewusst, auch im (beruflichen) Umgang mit Männern, aber sie ist zugleich auch sehr weiblich, weich und ihr mitunter seelenvoller Blick lässt ahnen, dass sie auch mal eine Auszeit nehmen muss von der toughen Frau, die alles geregelt bekommt und der auch noch die Männer nachlaufen. „Sie ist eine sehr authentische Frau, die zu sich und ihren Träumen steht, sie ist eher ein Bauch- als ein Kopfmensch“, charakterisiert Schütt ihre Figur. Und zu deren Entwicklung sagt sie: „In den neuen Folgen wird Sophie erwachsener und noch selbstständiger.“