Thomas ist vom Pech verfolgt. Der Besitzer eines Hundeladens leiht sich einen Ferrari aus, um den Eltern eine Freude zu machen. Gleich am ersten Tag fährt er die Luxuskarosse zu Schrott. Kostenpunkt: 70.000 Euro. Wenig später läuft Thomas der Fotografin Lisa vors Auto. Eigentlich ist er nur leicht verletzt, aber eine Klage auf Schmerzensgeld könnte ihm die Existenz retten. Sein kleiner Bruder sorgt für das nötige Attest. Dumm, dass es auf Impotenz ausgestellt ist. So kann Thomas mit Lisa nicht das tun, was er gern tun würde. Statt dessen muss er sich einem Desensibilisierungstraining unterziehen. Pornos pflastern seinen Weg, Eisspray und Stromstöße werden eingesetzt. Da holt die Versicherung zum Gegenschlag aus in Gestalt einer Masseuse, die gar nicht passt zum Penisverkleinerungsprogramm.
Vom Trauerspiel, wenn das Aussehen des Mannes mehr verspricht als die körperliche Ausstattung hält, handelten die Pro-Sieben-Komödien „Das beste Stück“ und „Das allerbeste Stück“. Wurde in ihnen der „Winzling“ des Mannes liebevoll belächelt, geht es in „Tote Hose – kann nicht, gibt’s nicht“ um das noch heiklere Thema Impotenz. Die Geschichte besitzt weitaus mehr dramaturgisches Durchhaltevermögen als es das keineswegs abendfüllende Motiv des „Dauerhängers“ ermöglicht hätte. Auch sonst ist der Film von Simon X. Rost nach dem Buch von Axel Staeck und Hagen Moscherosch für all diejenigen, die sich nicht vom Gestus des tiefergelegten Pubertätswitzes abschrecken lassen, ein gelungener Komödienspaß.
„Tote Hose“ setzt auf stimmige Besetzung und dichte Struktur: Immer wieder laufen die Fäden der Handlung zusammen, selbst winzigste Nebenfiguren, wie eine Therapiegruppe von Hundephobikern, bleiben nicht auf der Strecke. Das Komödienmaschinchen läuft aber auch deshalb so rund, weil es zusammengehalten wird von einem glaubwürdigen Paar. Thomas ist ein liebenswerter Typ und Oliver Mommsen der ideale Sympathieträger. Lisa ist das weibliche Pendant dazu und als romantisch veranlagtes Powergirl der heutige Inbegriff jugendlicher Weiblichkeit. Wolke Hegenbarth, alles andere als eine Barbie-Schönheit, spielt sie höchst charmant. Diesen beiden glaubt man gern, dass sie sich ineinander verliebt haben und dass sie trotz aller Widrigkeiten zusammen kommen wollen. (Text-Stand: 15.9.2005)