Für Halbwüchsige sind Eltern peinlich. Kurt Mahlström ist mehr als das. Und er hat Probleme mit der Familie, dem Job, mit der Kommunikation seiner Probleme und vor allem mit der Behindertengruppe, die in seiner Pension untergekommen ist und ihm den „schönen Urlaub“ zu vermasseln droht. Bald steht dieser Spießer vom Dienst deshalb mit der ganzen Familie auf Kriegsfuß. Doch eigentlich hat er ja einen guten Kern. Wir mögen diesen Kurt sogar ein wenig, weil er sich nach etwas sehnt, nach dem auch wir uns sehnen: einer intakten Familie.
Und einige werden ihn auch deshalb mögen, weil er von Uwe Ochsenknecht gespielt wird, der in seiner unnachahmlichen Art, Tragik und Komödie, Humor und menschlichen Tiefgang auf weitgehend unterhaltsame Weise versöhnt. „Tollpension“ von Tim Trageser nach dem Buch von Anne Müller ist zumindest ein gediegener Urlaubsfilm geworden, ein Spaß, bei dem Papa sein Fett abbekommt. Ganz nett auch, wie hier das Phänomen Arbeitslosigkeit ohne gereckten Zeigefinger behandelt wird. Wenn schon als Burleske angelegt – hätte dieser filmische Sommerfamilienausflug an die Ostsee aber schon noch etwas frecher sein können.