Forever young. Gelangweilt liegen sie am Pool, die Schickeria-Schicksen der Münchner Bussi-Gesellschaft. Da ein Witzchen, da ein Spritzchen oder noch eben ein Schokoladenbad. Für Konstanze Schiller wird es ihr letztes sein. Sie muss nicht länger verzweifeln darüber, dass der Zahn der Zeit an ihr nagt und sie mit einem alten Knilch verheiratet ist, der zwar noch immer recht gut als Model im Werbegeschäft ist – allerdings im Segment der Scheintoten… und das ist schlecht fürs Image. Dass sie, die Besitzerin eines Münchner Wellness-Tempels, ausgerechnet an dem Abend der Exitus ereilt, an dem sie ihren Gatten endgültig abservieren will, macht jenen Andreas Lutz hoch verdächtig. Aber auch seine Schwägerin hat allen Grund, der Schwester den Tod im Schönheitsbad zu wünschen. Und auch deren Gatte verstrickt sich in Widersprüche.
„Unsterblich schön“ beginnt mit einer zur Satire neigenden Momentaufnahme: Langeweile, Spaß und Tratsch als Lebenselixiere. Diese Szene gibt die Tonlage des Films als künstlich arrangiertes Kammerspiel vor, ohne dass das Versprechen auf eine Krimi-Satire im weiteren Verlauf eingelöst würde. Der Film spiegelt die innere Leere seiner Protagonisten, findet aber keinen Ansatz für eine Vertiefung des Erzählten. Diese „Tatort“ ist weder spannend oder gesellschaftlich relevant, noch dramaturgisch oder ästhetisch raffiniert. Auch der Versuch, die Vernehmungen und Verhöre mit psychologischen Spielchen der Kommissare anzureichern, verfängt nicht, weil man diesen Szenen die Absicht anmerkt. Im Kontrast dazu sollte man mal einen Blick in die Trickkiste von Christoph Maria Herbsts Kommissar Kreutzer werfen.
Es ist kein Zufall, dass wie „Kreutzer kommt“ auch „Unsterblich schön“ viel mit Rückblenden arbeitet, um die Statik der Szenerie aufzubrechen. Lange Zeit ein No-Go für den „Tatort“. Doch hier sieht man: Nicht jeder Regelbruch bringt ein Format automatisch weiter. Und noch etwas sieht man in diesem weitgehend missglückten Kammerspielkrimi über Vakuen im Kopf: wer ein richtig guter Schauspieler ist. Achtbar schlägt sich Robert Atzorn mit aufgesetztem Lächeln, das zwischenzeitlich zur Fratze gefriert. Richtig klasse aber ist mal wieder Victoria Trauttmansdorff – und über dem Rest liegt Schweigen…