Dem Zuschauer war sofort klar, dass diesem zittrigen Junkie auf Entzug es nie und nimmer gelungen sein kann, einen tödlichen Schuss abzugeben. Also war der Mörder an einem SEK-Mann nur in jenem männerbündelnden Trupp selbst zu suchen. So schlau war auch Lena Odenthal, die sich genüsslich einschoss auf die vermeintlichen Elitepolizisten.
Aus einem Routine-Einsatz wurde ein Routine-Krimi. Die Story von „Tödlicher Einsatz“ war nach Schema F konstruiert, die Zeichnung der Charaktere war ebenso stereotyp wie die dramaturgischen Tricks. Ein bisschen Selbstjustiz, ein bisschen Männerliebe und wenn gar nichts mehr half, bekam die Kommissarin Herzbeschwerden. Die Action wirkte hölzern, die 1000 Mal gehörten Dialog-Phrasen waren kaum erträglich und einen Entzug realistisch darzustellen ist immer ein Drahtseilakt. Schlechtere „Tatorte“ muss es wohl auch geben, damit die guten als solche erkannt werden können. Aber etwas mehr Sorgfalt hätte man sich schon gewünscht. Fürneisen, ein Mann für Krimi-Kammerspiele und gediegenes TV-Drama, war der falsche Mann am falschen Ort. Dieses aktionsintensive, schwache Drehbuch hätte nur ein genreästhetisch versierter Regisseur retten können.