Ein Mädchen wird im Wald tot aufgefunden – Genickbruch. Ein Unfall oder Selbstmord ist auszuschließen, denn die 15-Jährige ist mit Blättern bedeckt. Nicoles Cousine Jessica ist Kommissarin Blum keine Hilfe. Das Mädchen wirkt verstört und abweisend. Ein psychologisch vertrackter, aber nicht uninteressanter Fall um Bigotterie und eine krankhafte Form von Familienbande, mit der es die Ermittlerin vom Bodensee zu tun bekommt. So viele verschwiegene Fieslinge sah man selten in einem Krimi. Kein Wunder, dass gleich zwei von ihnen gewaltig Dreck am Stecken haben. Ein dritter Unsympath muss auf eine besonders perfide Art dran glauben: seine Leiche wird zu Schnaps gebrannt!
„Blutsbande“ beginnt relativ schwach. Klara Blum muss nicht Bella Block sein, aber etwas mehr Haltung täte ihr manchmal gut. Bei diesem thematisch interessanten, dramaturgisch aber allzu routiniert zusammen gebastelten und ziemlich mittelmäßig gespielten Krimi hatte sie wie Eva Mattes einen schweren Stand. „Blutsbande“ ist über weite Strecken Fernsehkrimi-Hausmannskost – bodenständig und ohne Atmosphäre. Allein Janina Stopper sorgt mit ihrem intensiven Spiel für die Highlights in dieser düsteren Familientragödie. (Text-Stand: 9.9.2007)