Tante Inge verlässt mit Koffern und einem Stoßseufzer ihr Heim – und macht sich auf nach Sylt. Ein neues Leben? Eine neue Liebe? Oder eine Lebenskrise? Christine, für ein paar romantische Tage mit ihrem neuen Freund Alex auch auf der Insel gelandet, kann es kaum fassen: Tante Inge, die ohne „ihren Walter“ normalerweise keinen Schritt vor die Haustüre wagt, allein im Urlaub?! Aus der Zweisamkeit wird nichts – denn bald stehen auch noch Christines Eltern auf der Matte. Die nerven gehörig – aber auch um die etwas verwirrte Inge muss sich die Nichte kümmern. Auch der Bruder der sich auf Emanzipationstrip Begebenden schaltet sich ein und auch der Langweiler-Gatte Walter findet bald den Weg auf die Insel.
Soundtrack: u.a. Dean Martin („Good Morning Life“), Yolanda be cool („We no speak americano“), Amy MacDonald („This pretty face“), Tom Jones („It’s unusual“), Roy Black („Ganz in Weiß“)
Aus dem Horrortrip Familie wird ein Härtetest Familienfilm. „Tante Inge haut ab“, entstanden nach dem gleichnamigen Roman von Dora Heldt, ist ein witzloser Reigen aus Missverständnissen und zwischenmenschlichen Banalitäten, als Boulevardkomödie ohne jegliches Gespür für Dramaturgie aufbereitet. Ein Mal mehr verführt die Verfilmung eines Romans zu einem Geplätscher der Ereignisse. Vor 40 Jahren nannte man so etwas wohl „einen turbulenten Urlaubsfilm“. Heute generiert eine solche vermeintlich heitere Mixtur aus Beziehungsknatsch very light, komödiantischem Dauer-Overacting (Leslie Malton auf den Spuren von Elisabeth Volkmann) und plingplongdideldudel-Musikuntermalung nur noch ein Höchstmaß an Peinlichkeit. Gegen „Tante Inge haut ab“ nehmen sich die Inga-Lindström-Katie-Fforde-Emilie-Richards-Romanzen am Sonntag im ZDF filmisch geradezu modern aus.