Immer wieder entpuppt es sich als brillante Idee, die Rolle der Tochter von Hauptkommissar Stubbe mit der Tochter von Hauptdarsteller Wolfgang Stumph zu besetzen: nicht nur, weil sie mitwächst, sondern weil die beiden im Team die Geschichten um all jene Authentizität bereichern können, die sich Schauspieler normalerweise erarbeiten müssen. Wenn Stubbes Familie in Gefahr ist, wird seine Angst um die Tochter gleich noch Mal um eine Nuance spürbarer. Und dieses Mal hat Stubbe allen Grund dazu: Jemand hat es auf ihn abgesehen. Die Anschläge ziehen einen immer engeren Kreis, bis es Stubbe und sein eifriger Kollege Zimmermann endlich dämmert: Hier will sich jemand rächen; eine Maus jagt die Katze. Doch obwohl sie Nächte lang Akten wälzen, tappen sie im Dunkeln. Parallel dazu verliebt sich Stubbes Tochter Christiane (Stephanie Stumph), die mittlerweile in einem Bistro jobbt, in einen schmucken jungen Mann (Gregorowicz); und weil Tante Charlotte sich am Arm verletzt hat, bietet sich Christianes nette Kollegin Verena (Katharina Schüttler) als Aushilfsköchin an.
Geschickt mischt Drehbuchautor Markus Stromiedel die kriminalistische Ebene immer wieder mit den familiären Elementen, bis schließlich klar wird: Was wie zwei Erzählstränge aussah, war in Wirklichkeit die ganze Zeit einer. Als einem kurz vor dem Kommissar dämmert, dass sich der Feind schon die ganze Zeit im Haus aufhielt, gibt’s einen richtigen Gänsehauteffekt. Ohnehin inszeniert Regisseur Hans Werner den Film streckenweise überraschend spannend. Von braver Unterhaltung für die ganze Familie, die manche Zuschauer angesichts des Hauptdarstellers womöglich immer noch erwarten, kann keine Rede sein: Die Stubbe-Folge „Tödliches Schweigen“ ist ein echter Samstags-Krimi. (Text-Stand: 4.12.2004)