Schiller

Mehr Neigung als Pflicht: Matthias Schweighöfer als der junge Dichter und Rebell

Foto: SWR / Rolf von der Heyd
Foto Rainer Tittelbach

Schillers Sturm-und-Drang-Jahre in einen lustvollen TV-Spielfilm verpackt – mutig konzipiert, lebendig inszeniert und wunderbar sinnlich gespielt und gesprochen. So macht deutsches Kulturgut auch im Fernsehen Spaß. Martin Weinharts Film ist Schiller für jedermann.

Nicht auf die Pflicht, auf seine Neigung hörte er Zeit seines kurzen Lebens. Friedrich Schiller ist ein deutsches Monument. Die Medien nehmen seinen 200. Todestag wörtlich: sie feiern ihn zu Tode. Da überwiegt deutlich die Pflicht. In dem Fernsehfilm „Schiller“ indes spürt man deutlich die Neigung des Filmemachers Martin Weinhart und die große Spielfreude des Hauptdarstellers Matthias Schweighöfer. Dieser Film, alles andere als ein klassischer Jahrestagsstück, ist eine große Wohltat, weil sich die ARD entschlossen hat, dem Nationaldichter nicht mit einem hüftsteifen Kostüm- und Historienschinken zu ehren, sondern mit einem prachtvollen Schauspielerfilm. Und weil der sich nicht ehrfurchtsvoll am gesamten Leben des Dramatikers versucht, sondern nur die Sturm-und-Drang-Jahre am Mannheimer Schauspielhaus nachzeichnet, erscheint der Charakter des Helden am Ende besonders präzise herausgearbeitet. Schiller, der Rebell, der Draufgänger, der seiner Arbeit die Liebe und die Gesundheit opfert. Ein irrlichterndes Wesen: der Kopf voller Ideen, der Geist voller Ideale, der Magen meist leer. Mutig konzipiert, lebendig inszeniert, erfrischend (jung) besetzt und wunderbar sinnlich gespielt und gesprochen. So macht Kulturgut auch im Fernsehen Spaß. Weinharts Film ist Schiller für jedermann. (Text-Stand: 29.4.2005)

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Fernsehfilm

ARD Degeto, Arte, BR, MDR, SWR

Mit Matthias Schweighöfer, Teresa Weißbach, Christian Näthe, Barbara Auer, Robert Dölle, Jürgen Tarrach

Kamera: Klaus Eichhammer

Schnitt: Christian Nauheimer

Musik: Thomas Osterhoff

Produktionsfirma: Bavaria Filmproduktion

Drehbuch: Martin Weinhart, Hendrik Hölzemann

Regie: Martin Weinhart

EA: 29.04.2005 20:40 Uhr | Arte

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