Überfall auf einen Baumarkt. Der Filialleiter wird lebensgefährlich verletzt. Der Täter hatte offenbar Insiderwissen – sonst hätte er nicht an dem Tag zugeschlagen, an dem 170.000 Euro im Safe liegen. Der mit einem Integralhelm Vermummte nimmt zwei Geiseln, die er wenig später wieder frei lässt. Schmücke und Schneider tappen im Dunkeln. Da trifft es sich gut, dass ihnen die schon vor Monaten angeforderte Team-Verstärkung bewilligt wird. Doch muss es eine Frau sein? Vor allem Schmücke lässt gehörig den Chef raushängen – bis er merkt, dass diese Nora Lindner eine richtig gute Polizistin zu sein scheint. Viel Zeit zum näheren Kennenlernen bleibt nicht. Bald haben es die drei auch noch mit einer Entführung zu tun: entführt wird die Tochter der Ärztin, die den im Koma liegenden Filialleiter behandelt.
Frischer Wind im verstaubtesten TV-Kommissariat Deutschlands. Schmücke und Schneider bekommen mit Nora Lindner eine Oberkommissarin an die Seite gestellt, die mit ihrer zupackenden, engagierten Art dem altbackenen Ermittlungsstil der beiden reifen Herren und damit dem kriminalistischen Ablauf nur gut tun kann. Aber auch die Frischzellenkur, die Jaecki Schwarz und Wolfgang Winkler mit der überaus ansehnlichen Isabell Gerschke verabreicht wird, macht Lust auf mehr. Schade, dass es zum Einstand wieder einmal nur einen Whodunit mit den üblichen Verdächtigen gibt, der sich dem Krimi-erfahrenen Zuschauer ziemlich rasch erschließen wird – sowohl was den Täter als auch das dramaturgische Verwirrungsstiften angeht. Wer die ersten 20 Minuten nicht so genau hinschaut – der wird mehr Spaß haben beim Mörderraten. Und der Entführungsfall bringt dann zumindest die nötige Spannung ins Spiel, die den Krimi einigermaßen sicher über die Ziellinie trägt.
„Blutiges Geld“ ist ein Gebrauchskrimi, der andeutet, dass es künftig etwas flotter zugehen könnte im „Polizeiruf 110“ aus Halle. Das hofft nicht nur der Zuschauer, sondern auch Schmücke, der sich von der neuen Kollegin wünscht: „Werden Sie bitte nicht wie Kollege Schneider – der muss auch immer noch einmal aussprechen, was längst klar ist.“