„Ich will meinen Mann zurück, wie er mal war“, sagt sich die Heldin Rieke nach über 20 Ehejahren in dem Fernsehfilm „Noch einmal zwanzig sein…“. Dass sie es hinkriegen könnte, glaubt man zunächst nicht – angesichts dieses Fisch verkaufenden Ekelpakets an ihrer Seite, das an allem nur herumnörgelt. Doch die Zeit der Trennung wirkt Wunder. Wer würde auch etwas anderes erwartet am Freitagabend in der ARD. Allseitige Läuterung ist angesagt. Und so werden Henrike und Fred 20 weitere Jahre füreinander da sein.
Die Story mit Trennung und Zwischenspiel in München ist bei allem realen Wahrheitsgehalt ebenso bemüht wie vorhersehbar. Die Figuren zeigen nur gelegentlich Spurenelemente von psychologischer Glaubwürdigkeit. Insbesondere die kurze Träumerei mit der Jugendliebe hatte allenfalls dramaturgisch Sinn. Wären nicht Bettina Kupfer und Peter Sattmann, sie mit ihrer sympathisch einnehmenden Art zu spielen, er charmant polternd, sowie die anderen namhaften Gesichter: man würde noch schneller die Lust verlieren an diesem hinterwäldlerischen Milieu mit seinen vorgestrigen Wertvorstellungen. Da hilft es auch nicht, noch mal zwanzig zu sein! (Text-Stand: 18.5.2007)