“Warum heiratest du nicht deine Mutter?!”, schimpft die adrette Braut in spe, eine gestrenge Restaurant-Kritikerin, durchs Handy und läuft im selben Moment einem jungen Mann vors Auto. Der Neue ist ganz anders als ihr Auserwählter – hat kein Geld, nur Träume, doch egal, sie kann ihn ohnehin nicht riechen. Doch wie es das Genre nun mal will, endet dieser titelgebende “Love Crash”, bei dem die Heldin ihr Gedächtnis verliert, doch noch im Himmel voller Geigen oder zumindest auf dem Dachboden voller cineastischer Träume.
Valerie Niehaus („Verbotene Liebe“) trägt diese romantische Amnesie-Comedy, die Donald Kraemer souverän und ohne viel Schnickschnack inszeniert hat. Aber auch die skurrilen Nebenfiguren reichern den doch eher dünnen Handlungsfaden und die überaus bekannten Versatzstücke an, sie erzeugen ein dichtes “Milieu” aus Hippie-Nostalgie, Motorrad-Romantik und komischer Schräglage. Auch wenn das Ganze nur ein harmloses Liebesmärchen ist, so ist es auf jeden Fall ein sehr sympathisches, bei dem jemand nicht nur die Liebe, sondern auch seine soziale Ader (wieder)entdeckt. “Die Frau, die zuletzt in einer künstlichen Welt gelebt hat, erfährt auf einmal, was sie auch hätte sein können – und es gefällt ihr besser”, umschreibt der ehemalige Soap-Star die Entwicklung ihrer Heldin. (Text-Stand: 28.2.2002)