Diese Komödie ist dermaßen überdreht, dass man Tränen lacht; selbst wenn einige der Gags schamlos unter die Gürtellinie zielen. Dabei sind die Figuren nur ein kleines Bisschen neben der Spur; aber manchmal genügt das ja, um die Dinge komplett aus dem Gleichgewicht geraten zu lassen. Es beginnt alles mit einer leidenschaftlichen Nacht, die Kim (Ellenie Salvo Gonzáles) mit dem Franzosen Jerome (Mickey Hardt) verbringt. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, aber Kim gedenkt am nächsten Tag zu heiraten; und zwar nicht Jerome, sondern Paul (Stephan Luca), der irgendwann vor der Tür steht. Jerome ist zwar noch da, nicht aber Kim, die auf dem Weg zum Friseur nur bis in die Garage gekommen ist und dort durch ein Missgeschick in Ohnmacht fiel. Derweil versucht ihre beste Freundin Nina (Annette Frier), Jeromes Spuren zu beseitigen, was gar nicht so einfach ist, wenn man sich gleichzeitig um einen entflogenen Wellensittich kümmern und außerdem irgendwie das Hochzeitskleid reparieren muss, das ihr ein bisschen zu klein war; kein Wunder, es gehört ja auch Kim.
Das Chaos wird komplettiert durch Kims Eltern, die ständig alle Beteiligten in zweideutigen Situationen ertappen. Derweil süffelt sich der nutzlose Pfarrer aus Mangel an Beschäftigung einen an und versteht genau so wenig wie alle anderen, warum immer wieder mal der Nachbar mit immer wieder neuen verstorbenen Haustieren vor der Tür steht. Es klingelt ohnehin permanent, und manchmal ist es auch die Polizei, die nach einer nächtlichen Raserin sucht. Das war natürlich Kim, die mittlerweile wieder zu sich gekommen ist, allerdings ohne Gedächtnis. Plötzlich findet sie Jerome als Bräutigam viel erstrebenswerter, während Paul und Nina entdecken, dass ihr Dauerstreit eine gegenseitige Anziehung nicht verhindern konnte.
Peter Gersina (Buch und Regie) war als Autor für die herrliche Komödie „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ verantwortlich und inszeniert „Im Namen der Braut“ stellenweise als hemmungslose Slapstick-Revue. Das Drehbuch, das Gersina gemeinsam mit dem Produzenten Benjamin von Mallinckrodt geschrieben hat, strotzt nur so von Fettnäpfchen, in die die Figuren hineingenötigt werden. Dabei treiben die Autoren auch ihr Spiel mit den Erwartungen: Natürlich ist klar, dass irgendjemand in die riesige Hochzeitstorte fallen wird; aber wenn es schließlich dazu kommt passiert, findet das Malheur außerhalb des Bildes statt. Als die arme Nina auch noch unwissentlich Ayurveda-Abführ-Zäpfchen futtert, nimmt das Humorniveau zwar anale Züge an, aber Annette Frier spielt die zwangsläufig folgende Szene so würdevoll, dass sie nicht peinlich, sondern komisch ist.