Anne Berger steckt in Schwierigkeiten. Ein Kredithai will sein Geld zurück und heuert den Ex-Boxer Karl als Geldeintreiber an. Doch der erweist sich als untauglich für diesen Job – und verguckt sich in die dreifache Mutter und junge Witwe. Da Anne auf öffentliche Förderung für ihre Gäste-Pension hofft, muss sie binnen kürzester Zeit ihre Renovierungsarbeiten abgeschlossen haben. Und so entschließt sich Karl, Hand anzulegen, weil nur so das Geld für seinen Chef fließen kann. Hat der ehemalige „Kamikaze Kalle“, der 13 Kämpfe ungeschlagen war, bevor er sich wegen einer unglücklichen Liebe im Ring vermöbeln ließ, anfangs nur bei Annes Kids ein Stein im Brett, so wird der Tag kommen, an dem die halsstarrige Mutter dem Motorrad-Macho in den tätowierten Armen liegt. Doch auf dem Weg zum Happy End gibt es noch einen intriganten Jungpolitiker – und Unterweltboss Norbert will endlich Kohle sehen.
35 Minuten setzt „Glückstreffer – Anne und der Boxer“ auf das Zwei-können-sich-nicht-riechen-Komödienprinzip und das ist 20 Minuten zu lang, weil außer ein paar Neckereien und Pöbeleien in der immergleichen Szenerie, hier das Haus mit Mama und Kids, dort, vor der Haustür, das Wohnmobil mit dem Geldeintreiber, nichts Handlungsförderndes passiert. Früher machte man aus einer solchen Situation einen Sketch oder zwei Minuten in einer Comedy. Auch danach wird es nicht besser: zwei attraktiven Menschen bei der Hausrenovierung zuzuschauen, die ab und zu ein verhaltenes Lächeln füreinander finden, ist nicht abendfüllend.
Bleibt das letzte Drittel, in dem plötzlich alles aufgefahren wird, was zuvor vergessen wurde. Auch wenn die Ingredienzien zu diesem Komödien-Showdown absolut bescheuert sind, so funktioniert das Ganze doch wenigstens als Happy-End-Generator. Das hat weniger zu tun mit der Erfahrung von Komödienautorin Wiebke Jaspersen, die in diesem Sat-1-Movie weit unter Wert plotten musste, als mit Alexandra Neldel und Hendrik Duryn. Dennoch ist das Konzept, mit zwei sympathischen Lächeln, einem hübschen Näschen, einem Zehntagebart, Bizeps, süßen Grübchen und flottem Soundtrack, dafür ohne den geringsten geistigen wie produktionstechnischen Aufwand einen 90-Minüter über die Runden zu bringen, dürftig.