Bernd Fröhlich, gelernter Autoschlosser, ist seit einem Jahr arbeitslos. Er gibt den Hausmann, der für jeden ein offenes Ohr hat, und er probiert alles, um wieder einen Job zu bekommen. Das Ergebnis: ein dicker Ordner Absagen. Seinen „Fallmanager“ bei der Arbeitsagentur hat er gefressen und weil der liebe Bernd nach einer sogenannten „Qualifizierungsmaßnahme“ nicht länger der liebe Bernd ist, verdonnert ihn „Wölfle“ zu einem 1-Euro-Job: Müllaufsammeln im Park. Als ihn dann auch noch ein Fernsehbeitrag zum lächerlichen, dicklichen Frustschieber macht, ist er endgültig im Tal der Demütigung angekommen. Doch schlimmer geht immer. Bald ist Tochter Mia schwanger, der Vater des Vaters ist Fröhlichs verhasster Job-Berater, der Schulpsychologe der 10-jährigen Tochter bittet dringend um einen Termin, Mias Freund zieht plötzlich den Schwanz ein, Bernds einziger Freund macht eines Jobs wegen die Biege und Mama Fröhlich, die sich neben ihrem Kosmetikstudio mit Dessous-Partys ein Zubrot verdient, scheint ihrem Namen alle Ehre zu machen – gemeinsam mit Steuerberater Gockel.
„Familie Fröhlich – Schlimmer geht immer“ (Teaser): der Filmtitel ist Programm. Doch ganz so schlimm kommt es am Ende dann doch nicht. HB-Mann Fröhlich greift nicht zur entspannenden Zigarette, allenfalls mal zu einem Bier zu viel, aber ähnlich wie in der Werbung aus den 60er Jahren – am Ende „geht alles wie von selbst“. Dass sich die geradezu absurde Häufung der Unglücksfälle und Schicksalsschläge in Wohlgefallen auflöst, das grenzt schon fast an eine (Wohlfühlfilm-)Parodie. Fast. Ganz bekommt der gefällig geschriebene und inszenierte Familienfilm um Arbeitslosigkeit, Rollentausch und Jobcenter-Frust die Kurve nicht, doch ihm gelingt das Kunststück, mit einer wenig raffinierten Anhäufungsdramaturgie nicht zu langweilen. Das ist freilich bei einer Komödie, die auf der Schwelle zwischen gut und naja balanciert, nicht zuletzt eine Frage der Wahrnehmung und des persönlichen Geschmacks.
Dass allerdings Jürgen Tarrachs tragikomischer Spagat große Klasse ist, dass sich Simone Thomalla als seine bessere Hälfte überraschend gut macht, dass Henriette Confurius („Jenseits der Mauer“) auch in einem leichteren Stoff, in dem sie weniger auf ihren Innerlichkeitsblick setzen kann, zu überzeugen weiß, dass Rudolf Kowalski bei Loriot einiges gelernt hat, das er hier in Ansätzen mal wieder zeigen darf und dass Martin Brambach der beste deutsche „supporting actor“ ist, was unsere Autoren nicht davon abhalten sollte, ihm endlich eine Hauptrolle aufs schüttere Haar zu schreiben – das alles ist höchst offensichtlich. Genauso wie der furchterregend dudelnde Soundtrack, der jede Szene emotional „vordeutet“.