Eva Kovac hat kein leichtes Leben. Ständig verliert sie ihre Jobs, auch mit ihren Männern hat sie kein Glück und zuhause warten zwei wohlgeratene, aber nicht ganz anspruchslose Kinder darauf, dass sie eine gute Mutter ist. Aber diese Frau lässt sich nicht unterkriegen. Noch immer bekam sie die Kurve, und auch dieses Mal sieht es so aus, als könnte sie es schaffen. Und sie wird es schaffen, schließlich ist sie die Heldin in einer Sat-1-Komödie.
„Die Masche mit der Liebe“ ist mehr als nur Romantic Comedy. Der Film von Thomas Nennstiel fischt auch im Sozialen. Denn diese Eva ist ein guter Mensch, etwas zu gut für diese Welt, aber mit ihrem Esprit, ihrem Enthusiasmus und ihrer Überzeugungskraft kann sie Menschen für eine Sache begeistern. Und so reißt sie eine Hand voll Arbeitsloser aus ihrer Lethargie und steht kurz vor einer Firmengründung. Unter dem Label „Sammy Moden“ finden die von ihr designten Kinder-Strickpullover reißenden Absatz. Also lässt sie in Heimarbeit stricken und strickt selber rund um die Uhr. Doch die Konkurrenz schläft nicht.
Anja Kling spielt diese allein erziehende Mutter mit dem großen Herzen nicht nur für ihre Kinder. Ab und zu bekommt auch ihr neuer Nachbar, der nach einiger Zeit des Abtastens, ihr Liebhaber wird, etwas ab davon. Doch das ewige Ritsch-Ratsch der Strickmaschine ist nicht unbedingt abendfüllend für ein frisch verliebtes Paar. Es gibt also reichlich Konfliktherde in der Geschichte, die Edgar von Cossart und Annette Simon dramaturgisch nicht gerade ausgefeilt zusammengebaut haben. Aber irgendwie öffnen sich dann doch immer wieder die richtigen Türen, um die Handlung höchst unterhaltsam in Gang zu halten.
„Die Masche mit der Liebe“ hat etwas Boulevardeskes und lebt von einem spielfreudigen Ensemble, das lustvoll über so manches Loch im Drehbuch hinwegspielt. Anja Kling hält diesen ebenso bunten wie kruden Mix aus skurrilen Figuren, sozialem Touch und gewitzten Dialogen überzeugend zusammen. Michael Brandner, gern für Klischeerollen engagiert, gibt hier den Betrüger, der sich nach der Lektüre eines Kitschromans doch noch eines Besseren besinnt und mit seiner Läuterung den Weg für das Happy End frei macht. Last but not least: Henning Baum, oft der Fels in der Brandung mittelmäßiger Filme. In dieser gelungenen Wohlfühlkomödie braucht er diesen Part nicht zu übernehmen. (Text-Stand: 25.9.2007)