Die Liebesdienerin

Julia Jäger, Barbara Auer, Maris Pfeiffer. RTL-Komödien-Hauch aus den 90er Jahren

Foto: RTL plus / Andrea Enderlein
Foto Rainer Tittelbach

Eine Headhunterin in Geldnöten versucht, aus ihrer Begabung Kapital zu schlagen, und schlüpft nebenberuflich in die sexy Hülle einer Partnervermittlungs-Agentin. Julia Jäger, sonst eher prädestiniert für die still Leidende, wagte sich 1999 in „Die Liebesdienerin“ erstmals mit dieser Rolle für ein RTL-Movie ins komische Fach vor. Begleitet wird sie auf ihrem boulevardesken Verkleidungs- und Verwicklungs-Parcours August Zirner und Barbara Auer. „Distanz haben und dennoch berühren“, mit den Figuren lachen – das sei das Geheimnis einer guten Komödie, betont Regisseurin Maris Pfeiffer, auch keine typische Frau für RTL.

Sie tanzt regelmäßig auf den Hochzeiten ihrer Freunde. Und die haben das traute Eheglück meist ihr zu verdanken. Sie hat offensichtlich ein Händchen für die richtigen „amourösen Schwingungen“. Nur bei ihr selbst will es nicht so klappen mit der Liebe. Alleinerziehend, seit Jahren solo, gerät sie unglücklicherweise stets an die falschen Männer. „Die Liebesdienerin“, eine Headhunterin in Geldnöten, versucht, aus ihrer Begabung Kapital zu schlagen, und schlüpft nebenberuflich in die sexy Hülle einer Partnervermittlungs-Agentin. Julia Jäger („Woanders scheint nachts die Sonne“), sonst eher prädestiniert für die still Leidende, wagte sich erstmals mit dieser Rolle ins komische Fach vor. Sie wird auf ihrem boulevardesken Verkleidungs- und Verwicklungs-Parcours begleitet von August Zirner und Barbara Auer.

Weil Laura Larssons Sohn Legastheniker ist und eine teure Spezialschule besuchen muß, gibt es für sie keine andere Wahl: Sie muß ihr Hobby zum Beruf machen. Und so beginnt die eher etwas unscheinbare Unternehmensberaterin ein Doppelleben, wird zum Vamp Thalia, der sich als Göttin für Amors Pfeile und als Schutzpatronin für einsame Sugar-Daddys in Frankfurt bald einen Namen macht. Sogar ihre verbiesterte Chefin läßt sich von ihr beraten. Dumm nur, dass sie ausgerechnet mit dem Mann verkuppelt werden möchte, auf den auch Laura ein Auge geworfen hat… Am amerikanischen Drehbuch von Cynthia Allison musste reichlich gebastelt werden. „Die Übertragung ist nicht unbedingt 100% gelungen“, sagt Regisseurin Maris Pfeiffer. „Bei uns ist die Institution Dating weitgehend unbekannt.“ Das gutdeutsche Eheanbahnungs-Institut ist da schon etwas anderes. „Wir haben deshalb versucht, das Ganze ein bisschen ins Märchenhafte zu ziehen.“ Und einigen komischen Nebenfiguren habe man bewusst eine besonders schräge Note gegeben. Da turnen beispielsweise die Brüder Uwe und Armin Rohde als die zwei von der Presse Marx-Brothers-verdächtig durch die Szenerie.

Die LiebesdienerinFoto: RTL plus / Andrea Enderlein
Marx-Brothers-verdächtig: Uwe & Armin Rohde als die zwei von der Presse und Barbara Auer in „Die Liebesdienerin“

Die 36jährige, die mit ihrer Wilde-Herzen-Komödie „Küss mich“ bekannt wurde, hat ein Faible für diese Art von Komödien. „Vielleicht mag mancher von Klamauk oder Karikatur reden; ich denke, es ist einfach eine Frage des Geschmacks“, baut sie möglicher Kritik vor. Und was glaubt sie, auf was muß ein Regisseur bei einer Komödie besonders achten? „Das Timing beim Spielen muß stimmen. Und man muß aufpassen, daß man seine Charaktere nicht denunziert“, so Maris Pfeiffer. „Distanz haben und dennoch berühren“, mit den Figuren lachen – das sei das Geheimnis einer guten Komödie. RTL hätte die Geschichte gern etwas melodramatischer gehabt. Das sei offiziell allerdings nicht der Grund gewesen, weshalb „Die Liebesdienerin“ eineinhalb Jahre auf ihren TV-Einsatz warten mußte. Komödien, so heißt es beim Sender, wolle man nicht einzeln versenden, sondern im Paket anbieten. Erst in diesem Jahr seien genügend passende Komödien zusammengekommen, um jetzt im Frühsommer, der besten Jahreszeit für dieses Genre, ausgestrahlt zu werden. (Text-Stand: 2.6.1999)

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Fernsehfilm

RTL

Mit Julia Jäger, Barbara Auer, August Zirner, Laszlo Horwitz, Kai Scheve, Hans-Dieter Jendreyko, Armin Rohde, Uwe Rohde

Kamera: Anette Haellmigk

Szenenbild: Agnette Schloesser

Schnitt: Nina Ergang

Musik: Jürgen Ecke

Produktionsfirma: Daniel Zuta Filmproduktion

Drehbuch: Cynthia Allison, Hortense Ullrich

Regie: Maris Pfeiffer

EA: 02.06.1999 20:15 Uhr | RTL

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