Die Hüttenwirtin

Christina Plate, Jan Sosniok, Maximilian Krückl. Reichlich Klischees vor der Hütt'n

Foto: Degeto
Foto Tilmann P. Gangloff

Handlungsort: das beschauliche Ellmau in Tirol. Die Mitwirkenden: Sandra, eine Berliner PR-Frau und Erbin einer Almhütte, die die Liebe für ihre alte Heimat neu entdeckt, ihr Freund, der die Hütte so schnell wie möglich verkaufen will, und Sandras Jugendliebe. Diese Art Geschichte ist schon so oft erzählt worden, dass man anhand der Zutaten den weiteren Verlauf exakt vorhersagen kann. „Die Hüttenwirtin“ ist nur was für eingefleischte Fans!

Diese Art Geschichte ist schon so oft erzählt worden, dass man bloß die Zutaten kennen muss, um den weiteren Verlauf exakt vorhersagen zu können. Handlungsort: das beschauliche Ellmau in Tirol. Die Mitwirkenden: Sandra, eine offenbar erfolgreiche Karrierefrau (Christina Plate) aus der Berliner PR-Branche, die ihrer Heimat in den Bergen vor geraumer Zeit den Rücken gekehrt hat und nach dem Tod des Vaters Besitzerin einer Almhütte ist. In ihrem Schlepptau: ihr Freund Matthias (Michael Roll), der die Hütte so schnell wie möglich verkaufen will, um mit dem Geld in Berlin eine gemeinsame luxuriöse Eigentumswohnung finanzieren zu können. Sandras neu erwachte Heimatliebe findet Matthias einigermaßen befremdlich. Die Gefühle haben allerdings einen Namen: Markus (Jan Sosniok) ist Sandras Jugendliebe und immer noch solo. Die beiden hatten einst eine Romeo-und-Julia-Beziehung. Ihre Väter waren einander in derart inniger Erzfeindschaft zugetan, dass der Hass über den Tod hinaus reicht: Markus’ Vater, Xaver Riemer (August Schmölzer), hat sich in den letzten dreißig Jahren ein kleines Gastronomie-Imperium aufgebaut, aber sein Antrieb ist die Vernichtung der Almhütte. Die liegt auf halbem Weg zum Gipfel, hat eine eigene Haltestelle für die örtliche Alpenbahn und schnappt Riemer regelmäßig die Kunden für sein Berglokal weg.

Mehr muss man nicht erzählen; wie’s weitergeht, weiß man ohnehin. Freundinnen des Genres sei „Die Hüttenwirtin“ dennoch empfohlen, und das nicht nur, weil das Panorama der Tiroler Alpen so wunderbar zur Geltung kommt; das allerdings ist quasi im Preis mit inbegriffen, schließlich hat sich die regionale Filmförderung mit einem ordentlichen Anteil an den Produktionskosten beteiligt. Nicht minder sehenswert und vor allem einfallsreich sind die vielen Gemeinheiten, die sich Riemer ausdenkt, um mit Unterstützung seiner Speichellecker alle Bemühungen Sandras, die Hütte wieder zu einer Attraktion zu machen, zu sabotieren. Selbstredend ist Riemer wie immer in diesen Filmen auch der Bürgermeister des Ortes, was seine Schande noch verdoppelt. Das sieht auch Markus so; Autor Maximilian Krückl, der sich selbst die Rolle des etwas tapsigen, aber liebenswerten Mädchen für alles auf der Hütte ausgedacht hat, kann die Handlung durch Markus’ Seitenwechsel um einen Vater-Sohn-Konflikt bereichern. Als sich dann auch noch Matthias von Riemer einspannen lässt, weil er hofft, dass Sandra nach Berlin und damit zu ihm zurückkehrt, wenn das Unternehmen Hüttenwirtin scheitert, ist der Weg frei fürs Happy End… (Text-Stand: 19.11.2010)

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Fernsehfilm

ARD Degeto

Mit Christina Plate, Jan Sosniok, Maximilian Krückl, Elfie Eschke, Michael Roll, August Schmölzer

Kamera: Meinolf Schmitz

Produktionsfirma: Mona Film

Drehbuch: Maximilian Krückl

Regie: Thomas Jacob

EA: 19.11.2010 20:15 Uhr | ARD

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