Durch den Seitensprung der Ehefrau mit dem besten Freund und Kompagnon verliert der Held dieser Komödie in Nullkommanichts alles, was ihm lieb und teuer ist. Den Lebensmüden verschlägt es daraufhin in die norddeutsche Pampa, wo er seinen Porsche gegen eine marode Tankstelle eintauscht. Nur langsam zieht Hoffnung auf am Horizont. Selbst die titelgebende Braut, sie zapft an der konkurrierenden Tankstelle gegenüber, fällt ihm nicht in den Schoß.
Die Geschichte klingt nicht neu: Zwei, die sich anfangs nicht riechen können, beschnuppern sich, mögen sich, kriegen sich. Doch Autor-Regisseur Broecker unterzieht die altbekannten Muster einer Generalüberholung. Er konfrontiert den Ich-AGler aus Selbstfindungszwecken mit dem Pioniergeist des Wilden Westens. Floriane Daniel gibt anfangs ein Flintenweib mit Zapfhahn statt Flinte, René Steinke mimt den nachdenklichen Romantiker, echte Männer prügeln sich im Schlamm und auch musikalisch lässt Texas immer wieder grüßen.
Die Details stimmen, die Darsteller füllen bestens ihre Rollen und die Tonlage reicht von märchenhaft bis trocken. Auch das Happy End ergeht sich nicht gänzlich im Süßlichen, sondern hat ein sympathisches Glückskonzept anzubieten. Ganz nebenbei wird auch etwas von hiesiger Familien- & Gefühlskultur eingefangen. „Wir haben alle nicht gelernt, uns für andere zu freuen“, bringt es der Vater des Helden auf den Punkt. (Text-Stand: 11.10.2005)