Wenn einer eine Reise tut, dann wird er sich verlieben, oder Eheprobleme bekommen. Das sind die emotionalen Kernbestandteile der ARD-Filmreihe „Das Traumhotel“, in der Christian Kohlund als väterlicher Freund zu den schönsten Flecken dieser Erde reist und Beziehungen kittet. Diesmal bringt es ein erfolgsverwöhnter Unternehmensberater (Michael Lesch) nicht fertig, seiner Frau (Marijam Agischewa) zu gestehen, dass er schon vor Wochen seinen Job verloren hat; und ein grantiger österreichischer Fahrlehrer (Maximilian Krückl) tut sich schwer damit zu akzeptieren, dass seine Frau (Marion Kracht) jenseits von Kindern und Küche auch eine eigene Persönlichkeit hat und auf Dauer nicht damit zufrieden ist, den Gatten bei Bedarf mit einem kühlen Bier zu versorgen. Probleme so richtig aus dem Leben gegriffen.
Hotelmanager Markus Winter (Kohlund), der im Auftrag seiner Tante (Ruth Maria Kubitschek) diesmal in Indien nach dem Rechten sieht, hat für alle ein offenes Herz. Erst Recht aber für die unglücklich Liebenden: Die Hausdame (Katja Woywood) der prachtvollen indischen Filiale ist unsterblich in den Sohn des Maharadschahs verliebt. Der aber hat andere Pläne und längst eine passende Frau ausgesucht. Der junge Mann (Erol Sander), nicht minder hingerissen, hat zwar in Wien studiert, muss sich jedoch den Traditionen beugen… Große Gefühle also, hautnah am Kitsch, wie immer am Freitagabend im „Ersten“, aber auch – zugegeben – erlesen pittoreske Schauplätze. Indiens Armut bleibt schamhaft ausgeblendet; es regiert die folkloristische Farbenfreude. Auch die Dramaturgie ist überaus schlicht, denn von Winter abgesehen sind selbstredend die Damen das starke Geschlecht und die Männer folgsame Trottel, die bloß glauben, das Sagen zu haben. Aber zu schauen gibt es eine Menge, Regie und Darsteller leisten sich keine gröberen Schnitzer und am Ende wird alles gut!