„Das Glück ist eine Insel“ – der Filmtitel lässt Schlimmstes befürchten, und wenn man erst weiß, worum es geht, ist auch schon klar, wie es ausgeht: Kühle, allein erziehende Anwältin aus Hamburg soll verwitweten, allein erziehenden Amrumer Seebären verklagen, weil der einen Großfischer hartnäckig als Umweltverbrecher bezeichnet. Natürlich ist der Seebär nicht nur moralisch im Recht, natürlich funkt es zwischen den beiden auf Anhieb, natürlich wollen sie das erst einmal ganz tapfer überhaupt nicht wahrhaben, und natürlich verstehen sich die Kinder der beiden blendend. Auf die Spitze getrieben wird die konstruierte, bis ins Detail vorhersehbare Geschichte der Drehbuchautoren Manfred Buzzi und Sebastian Andrae durch die genreüblichen Zufälle. So landet beispielsweise die Kontaktanzeige, die des Umweltschützers Sohn zu Beginn per Flaschenpost aufgibt, bei der Tochter der Anwältin; die antwortet prompt mit Foto und Biografie, und so nehmen die Dinge ihren Lauf…
Es wäre also ein Leichtes, diesen Film von Gloria Behrens mit Sarkasmus niederzumachen, selbst wenn er handwerklich mehr als bloß in Ordnung ist; doch man täte ihm damit Unrecht. „Das Glück ist eine Insel“ will kein Stück für die TV-Annalen sein, sondern unbeschwerte, romantische Unterhaltung; und darin ist der Film nahezu perfekt. Christian Kohlund spielt die Rolle des grummelnden Greenpeace genau so, wie man das vermutlich von ihm erwartet hat; und Maria Furtwängler, die sich viel zu oft an solche Rosamunde-Pilcher-Stoffe verschwendet, verkörpert das Spektrum zwischen kühler Karrieristin, liebevoller Mutter und unfreiwillig Liebender ausgezeichnet. Auch die Nebenrollen (u.a. Valerie Niehaus und Ulrich Mattschoss) sind namhaft und treffend besetzt. Eine unbeschwerte Romanze, mit Humor, viel Gefühl, ganz viel Meer und ein bisschen Ökobotschaft.