Die deutsche Ärztin Maria Berkel hat sich ihren Job in der Steppe von Südafrika anders vorgestellt. Die Betten im Krankenhaus, das von einer europäischen Hilfsorganisation betrieben wird, stehen leer. Die Bewohner von Somabhula vertrauen allein der einheimischen Medizinfrau N’Nanga. Dabei häufen sich die Krankheitsfälle. Immer mehr Menschen im Dorf werden von heftigen Koliken heimgesucht. Seltsamerweise erst, seitdem es eine Leitung gibt, über die das Wasser aus den Bergen ins Dorf gelangt. „Das Wasser ist verhext“, sagt N’Nanga. Maria tippt auf Bakterien. Was sie nicht weiß: in den Bergen wird illegal nach Gold geschürft. Je mehr sich Maria für das Dorf starkmacht, umso mehr wird sie zum Störfaktor für die, die hier die Regeln machen. Unterstützung findet sie bei Buschpilot Paul, der offenbar doch nicht nur Geld und seine windigen Geschäfte im Kopf hat. Marias Ausflüge mit ihm nach Johannisburg werden zum Höllentrip. Aber auch im Dorf sind beide nicht mehr sicher.
Die Sat-1-Geheimwaffe Alexandra Neldel, die Schauspielerin, die das uneingeschränkte Vertrauen der Zielgruppe genießt, muss nun auch als Maria das Vertrauen abergläubiger afrikanischer Dorfbewohner gewinnen. Es gelingt. Mit ihrem Lächeln bezaubert sie die Voodoo-Gemeinde – und die geballte deutsch-südafrikanische Frauenpower startet gemeinsam durch in Richtung Happy End. Die nicht praktizierende Ärztin mutiert zur Abenteurerin mit Sinn für Romantik. Alexandra Neldel und Max von Thun sind ein Paar zum Gernhaben. Dumm nur, dass die Geschichte, insbesondere die Art und Weise, wie sie zusammengehauen wurde, so gar nichts an sich hat, was ähnlich für sich einnehmen könnte.
Foto: Sat 1 / Boris Guderjahn
Keine Spannung, keine gute Humor-Ebene und nur wenig (Afrika-)Romantik hat diese deutsch-österreichische Koproduktion anzubieten. „Buschpiloten küsst man nicht“ ist eine unausgegorene Mischung aus Abenteuerfilm, Action-Komödie und Romantic Comedy. Das Haupt-Manko ist die schlechte Verzahnung der Genre-Elemente. Und das wiederum liegt daran, dass das Drehbuch mit seiner dünnen und-dann-und-dann-Dramaturgie einfach nicht die nötigen Voraussetzungen für einen passablen Film besitzt. Nicht einmal auf der Beziehungsebene gibt es wiederkehrende Jokes, irgendeinen Running Gag, irgendetwas, um diesem künstlich überzogenen Sich-gegenseitig-schrecklich-finden die Stupidität zu nehmen.
Ein grundsätzlicher Fehler ist, dass der Film sich für keine durchgängige Tonart entscheidet. Mal macht er auf spannend, mal auf komisch, mal auf folkloristisch. Das haben zwar Winnetou und Old Shatterhand auch getan. Aber Sixties-Dramaturgien dieser Art sind längst in die ewigen Jagdgründe eingegangen. Dank Alexandra Neldel und etwas Afrika-Ambiente (wobei man sich schon fragen muss, ob nicht selbst ein Unterhaltungsfilm ein etwas differenzierteres Afrika-Bild an den Tag legen sollte!) lässt sich der Film durchaus gucken. Bei genauerem Hinsehen aber zerfällt dieses Neldel-Vehikel in seine wenigen Bestandteile.