Alpenglühen

Christiane Hörbiger und Götz George: die Almbäuerin und der Fischkopp

Foto: Degeto / Laurent Trümpe
Foto Rainer Tittelbach

“Alpenglühen – Liebe versetzt Berge“ ist eine märchenhafte TV-Romanze über eine Almbäuerin, die zum ersten Mal ihr Tal verlässt, und einen Hamburger Fischkopp, dem die unverstellte Tiroler Art das Herz öffnet. Es ist ein Film jenseits von Fernsehwahrscheinlichkeit und Jugendwahn, ein Film, der beweist, dass Schrägheit kein Vorrecht der Jungen ist.

Beide sind 65 Jahre alt und hatten lange Zeit zu kämpfen mit dem übergroßen Mythos ihrer Eltern. Freigespielt haben sie sich 1992 beide mit demselben Film: mit Helmut Dietls “Schtonk” wurde Götz George endlich sein Schimanski-Raubein-Image los und Christiane Hörbiger das der Grande Dame.

Nun sind sie wieder einmal zusammen zu sehen. “Alpenglühen” ist eine märchenhafte TV-Romanze über eine Almbäuerin, die zum ersten Mal ihr Tal verlässt, und einen Fischkopp, dem die unverstellte Tiroler Art das Herz öffnet. Es ist ein Film jenseits von Fernsehwahrscheinlichkeit und Jugendwahn, ein Film, der beweist, dass Schrägheit kein Vorrecht der Jungen ist. Mit Fred Astaire auf der Alm lässt sich gut melken, und auch über den Dächern von Hamburg schmeckt der Schampus der Bäuerin gut.

Die seit 38 Jahren verwitwete Rosa Mayrhofer beginnt, das Leben zu genießen. Sie hat noch nie das Meer gesehen. Als es ihr geschenkt wird von einem bankrotten Fischhändler, ist sie hin und weg. Doch der hat Hintergedanken nicht amouröser Art – und so dauert es bis zum Happy End. Doch die 90 Minuten werden einem nicht lang in diesem von Thomas Kirdorf und Hajo Gies ebenso warmherzig wie überdreht komisch erzählten ARD-Fernsehfilm.

Christiane Hörbiger muss so manchen Spagat bewältigen in ihrer Rolle. Als Kopftuch-Maidli hat man die Burgtheater-Schauspielerin bisher noch nicht gesehen. Klar, dass ihre Rosa zwischendurch das Leben und die Liebe aus vollen Zügen genießen muss. Das war man dem Aschenputtl-Motiv und der Hörbiger schuldig. Diva bleibt eben Diva. Und so wagt ihre Almbäuerin schon mal das Steppen auf großstädtischem Parkett. (Text-Stand: 21.11.2003)

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Fernsehfilm

ARD Degeto

Mit Christiane Hörbiger, Götz George, Peter Sattmann, Brigitte Janner, Peter Matic, Werner Wölbern

Kamera: Werner Adams

Schnitt: Gabriele Hagen

Musik: Günther Illi

Produktionsfirma: Aspekt Telefilm

Drehbuch: Thomas Kirdorf

Regie: Hajo Gies

EA: 21.11.2003 20:15 Uhr | ARD

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