Lena Kalbach ist Richterin in Fulda. Einst von Frankfurt strafversetzt, will ihr Vorgesetzter die Alt-68erin nach Den Haag wegloben. Doch die eigenwillige Mittfünfzigerin denkt gar nicht daran. Zwar macht sie sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft – aber die sind grundsätzlicher Natur: Ist dieser Beruf eines Richters für sie noch der richtige? Auslöser ist ein außergewöhnlicher Sorgerechtsfall. Ein Kantor will das Umgangsrecht mit einem hochmusikalischen Jungen erstreiten. Die Eltern sind gegen Kirchenchor und die Förderung durch den Kantor. Der Fall bekommt noch eine delikate Note. Es ist Lena Kalbach unmöglich, nach dem Buchstaben des Gesetzes zu urteilen, weil dies nicht zum Wohle des Jungen wäre.
„Was bilden wir uns eigentlich ein?!“, zieht die Heldin Bilanz als Richterin. „Das war mein letzter Fall.“ Ob das aber das Ende der Geschichten um den Kalbach-Clan sein wird? Top-Jurist Friedrich Gross ist jedenfalls nach dem Seitensprung seiner Frau auch in Fulda – und in den Armen seiner heimlichen Liebe – gelandet. Die beiden könnten in Zukunft gemeinsam etwas juristischen Schwung in die hessische Provinz bringen, zumal ihre Tochter im gleichen Gericht die Staatsanwältin gibt. Generationskonflikte wären vorprogrammiert.
In „Väter, Töchter, Söhne“ halten sich die beiden mit ihren Spiegelgefechten zurück. Zur Verhandlung stehen verschiedene Ehen. Auch die Ehe von Kalbach-Tochter Nike steht auf dem Spiel. Es werden einige nicht ganz falsche Aussagen über das Leben und die Liebe getroffen. Dieses Offene-Türen-Einrennen ergibt aber noch lange keinen guten Film. Im dritten Fall aus der losen ARD-Reihe „Alles was recht ist“ wird das Titel gebende „Alles“ zu bemüht auf thematischen Gleichklang gebürstet, um wahrhaftig zu wirken. Fazit: ein auf launig getrimmter Themenfilm, in dem alles nach Konzept aussieht und nichts bleibt, was wirklich erzählt werden muss. Unterhaltung von der Stange, eine serielle Kopfgeburt ohne Leben. Belanglose Lebenshilfe-Fiction – allenfalls für reifere Jahrgänge geeignet!