Als die ARD diesen Film 2003 erstmals ausgestrahlt hat, wurde er samstags um 22.40 Uhr versendet. Regie: Peter Patzak, Hauptdarsteller: Götz George und Gudrun Landgrebe. Was mag da wohl vorgefallen sein? Denn qualitative Aspekte können es nicht gewesen sein, die zu dieser Entscheidung geführt haben: „Verliebte Diebe“ ist im Auftrag der Degeto entstanden, und was die ARD-Tochter in ihren Anfangsjahren teilweise für den Freitag Abend produzieren ließ, spottete mitunter jeder Beschreibung. Zu „wild“ für die Primetime ist der Film vom „Kottan“-Regisseur nun aber auch nicht. Trefflich hätte er den Freitagstermin geschmückt.
George und Landgrebe spielen Vinzenz und Claire, zwei Diebe. Erst beklaut sie in einem Hotel in Vaduz ihren einstigen Partner, der mittlerweile ehrlich geworden ist. Dann klaut der seine Sachen wieder zurück und stellt fest, dass er die Diebin immer noch liebt; großmütig bewahrt er sie vor dem sicheren Kittchen. Später gelingt es Claire, bei einer Auktion ein wertvolles Collier zu erbeuten, indem sie sich als die ungarische Veranstalterin ausgibt, die ihr praktischerweise sehr ähnlich sieht (offenbar wollte Landgrebe schon immer mal Marika Rökk spielen). Erneut ist es Vinzenz, der sie rettet. Also tun sich die beiden wieder zusammen und planen den richtig großen Coup… Von einigen Momenten abgesehen wirkt gerade George seltsam lustlos; als sei ihm erst beim Drehen klar geworden, wie unoriginell diese Geschichte ist, wie wenig spritzig seine Partnerin, und dass der österreichische Kultregisseur Patzak neben immer wieder eindrucksvollen Arbeiten gelegentlich auch Filme inszeniert, bei denen man an seinem Handwerk zweifelt. „Verliebte Diebe“ hat kein Tempo, ist nie spannend und nie komisch, allenfalls unfreiwillig: wenn man beispielsweise an den Zottelperücken genau erkennt, dass die beiden Stars bei den diversen Stunts Pause hatten. (Text-Stand: 2003)