Christoph Nagel ist Dauergast bei Ärzten. Dabei ist der erfolgreiche Ratgeber-Autor gerade mal Anfang 40. Überall hört der notorische Hypochonder nur Viren husten. Das bringt ihn und seine Ehe ziemlich aus dem Tritt. Als er mal wieder, den Angstschweiß auf der Stirn, zu einem seiner Arztbesuche stolpert, bekommt er die Bestätigung all seiner Ahnungen: Krebs. Ihm bleiben höchstens noch sechs Monate. Penibel wie gewohnt will er die Zeit nach seinem „Abgang“ planen. Vor allem seine geliebte Gattin muss finanziell und emotional versorgt sein.
„Suche Mann für meine Frau“ ist eines jener ausgedachten Freitagslustspiele, in denen Vorhersehbarkeit oberstes Gebot ist. Drei, vier Missverständnisse an der richtigen Stelle und das Verwechslungskomödien-Maschinchen läuft. Natürlich ist der Held, bei dessen Name und vermeintlichen Schicksal der Zuschauer Sargnagel assoziiert, nicht todsterbenskrank. Sein Röntgenbild wurde mit dem eines anderen Patienten vertauscht. Auch die Impotenz, die den Kontrollfreak plötzlich plagt, scheint eine kopfgesteuerte Vorsichtsmaßnahme zu sein. Seine attraktive Frau soll sich schließlich von ihm lösen und sich einem neuen Mann zuwenden.
Diese Degeto-Komödie macht immer dann Laune, wenn sie besonders überdreht ist. Das sind die Momente, in denen Heikko Deutschmann auf Cary Grant macht oder wenn Ingo Naujoks und Heinrich Schafmeister ihren bewährten Rollen-Klischees Zucker geben. Auch Aglaia Szyszkowitz als Ehefrau und Sonnenschein ist eine Schauspielerin, der man einfach lieber zusieht, als vielen anderen, die sich im ARD-Freitagsfilm auch unter Wert verkaufen. „Suche Mann für meine Frau“ ist alles andere als Charakterfach. Aber immerhin bringt diese Typenkomödie die an den Haaren herbeigezogene Story ohne allzu viele dramaturgischen Durchhänger und ohne allzu große Sentimentalitäten sicher ins Ziel. (Text-Stand: 19.8.2005)