Ein Drittliga-Fußballer ist ermordet worden. Möglicherweise hatte er handfeste Beweise dafür, dass sein Verein in Spielmanipulationen und Wettbetrügereien im großen Stil verwickelt ist. An ihm als Informant sowie als Liebhaber interessiert war die Krankenschwester Agnes Mohr, eine hochreligiöse Frau, die eine Selbsthilfeorganisation für Mobbing-Opfer gegründet hat. Auch sie ist an ihrem letzten Arbeitsplatz schikaniert worden, weil sie die häufigen Patzer des Chefarztes im OP nicht länger decken wollte. Für Stubbe und Zimmermann ist ihr Mann der erste Tatverdächtige. Motiv: Eifersucht. Den Wettskandal-Sumpf versucht derweil Stubbes Tochter Christiane als Reporterin trockenzulegen. Als die Polizei feststellt, dass die tödlichen Schüsse gar nicht dem Fußballer gegolten haben, bekommt der Fall eine völlig neue Wendung.
Stubbes 39. Fall im 15. Jahr ist – wie zumeist – solide, weitgehend undramatische Krimi-Unterhaltung für die ganze Familie: geeignet zum Mitraten, gelegentlich zum Mitschmunzeln (zumindest für die ZDF-Zielgruppe) und ganz besonders dazu geeignet, dem Zuschauer einen moralischen Gegenentwurf zur Schlechtigkeit der Welt mitzugeben. Dass es ein nicht allzu gefühliges und versöhnliches „Wort zum Sonntag“ wird, liegt vor allem an Bibiana Beglau, die ihre Weltverbessererin zwischen Zivilcourage, Verzweiflung und Verfolgungswahn wunderbar vielschichtig im Vergleich zu der doch recht durchschaubaren dramaturgischen Konstruktion anlegte und die so die Ermittlungsarbeit des wieder einmal urgemütlichen Kommissarsduo radikal aufmischt. Die Parallelhandlung im journalistischen Milieu macht sich im Rahmen dieser auf Unterhaltung ausgerichteten Krimireihe gut – besser jedenfalls als die zahnlose Ironie im Hause Stubbe. Mit Stubbes Melange aus Gutmütigkeit, Verständnis und Empathie gewinnt man keine Preise, aber die Herzen des Publikums. Das ist auch etwas.