Stubbe – Von Fall zu Fall: Begleiterinnen

Wolfgang Stumpf, Peter Kahane. Der Fall ist verzwickt, der Kommissar verliebt

Foto: ZDF
Foto Tilmann P. Gangloff

Peter Kahane hat „Stubbe“ 1994 gemeinsam mit Hauptdarsteller Wolfgang Stumph erfunden, mehr als ein Viertel der gut 40 Drehbücher geschrieben und viele Folgen auch selbst inszeniert. Sein jüngstes Werk, „Begleiterinnen“, ist eine gut gemachte Episode aus der häufig etwas betulichen ZDF-Krimi-Reihe. Der Film von 2012 ist ein Family-liker Whodunit.

Die Samstagskrimis im ZDF lassen sich kaum über einen Kamm scheren, und das ist ja auch gut so. Eins aber eint sie: Jeder Film garantiert ein Wiedersehen mit guten Freunden. Deshalb geht es beispielsweise in „Stubbe – Von Fall zu Fall“ nie allein um die Aufklärung eines Mordfalls, sondern stets auch um Zwischenmenschliches; meist im Rahmen der Familie. Das ist nicht immer harmonisch integriert und wirkt daher mitunter wie ein Fremdkörper. Wie man aus beiden Ebenen auch dann eine organische Einheit schafft, wenn die Schnittpunkte rein familiärer Natur sind und mit dem Fall nichts zu tun haben, macht immer wieder Peter Kahane vor. Er hat „Stubbe“ vor über 15 Jahren gemeinsam mit Hauptdarsteller Wolfgang Stumph erfunden, mehr als ein Viertel der gut 40 Drehbücher geschrieben und viele Folgen auch selbst inszeniert. Sein jüngstes Werk, „Begleiterinnen“, ist eine gut gemachte Episode: klug erzählt sie die Hauptfiguren weiter und ist handwerklich überaus sorgfältig gestaltet.

Schon der Einstieg ist professionell erzählt: Ohne sich wohlfeiler Klischees zu bedienen, werden in wenigen Einstellungen die handelnden Figuren charakterisiert. Die Geschichte mag nicht außergewöhnlich klingen, bekommt aber zunehmend Tiefgang, weil Stubbe und sein Kollege Zimmermann (Lutz Mackensy) nach der Ermordung eines Mannes Zeugen gleich zweier Familiendramen werden: Zu Lebzeiten hatte sich der Tote aus dem heimischen Zölibat in die Arme von „Begleiterinnen“ geflüchtet. Die Gattin pflegte er als „Kunstblume“ zu bezeichnen: schön, aber leblos. Bei einer seiner Gespielinnen fand er besonders viel Verständnis, und prompt ist die Trauer der Dame nun womöglich noch größer als die der eigentlichen Witwe. Zum Kreis der Verdächtigen zählen folglich der Ehemann der Prostituierten (Tessa Mittelstaedt) sowie die Hinterbliebenen aus der Familie des Toten. Pikanterweise gerät der offenkundig zornige Sohn erst durch den Versuch seiner Mutter (Marion Mitterhammer), ihn zu schützen, ins Visier der Ermittler. Ein handfestes Motiv hätte allerdings auch ein Kleinunternehmer (Henning Peker), denn der Ermordete hatte als Anlageberater vor allem das eigene Wohl im Auge. Viel entscheidender, zumindest aus Sicht der „Stubbe“-Fans, dürften aber die privaten Entwicklungen sein: Die Spurensicherung bekommt eine ebenso reizvolle wie rothaarige neue Leiterin (Heike Trinker) und der Hauptkommissar weiche Knie; und Tochter Chrissie (Stephanie Stumph) wird schwanger.

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Reihe

ZDF

Mit Wolfgang Stumph, Stephanie Stumph, Margret Homeyer, Lutz Mackensy, Marion Mitterhammer, Heike Trinker, Matthias Bollwerk, Tessa Mittelstaedt, Wanja Mues, Sönke Möhring

Kamera: Andreas Köfer

Schnitt: Birgit Bahr

Musik: Tamás Kahane

Produktionsfirma: Polyphon

Drehbuch: Peter Kahane

Regie: Peter Kahane

Quote: 7,03 Mio. Zuschauer (21,1% MA)

EA: 07.01.2012 20:15 Uhr | ZDF

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