Kosovo, Sommer 1999. Der Krieg zwischen Serben und Albanern ist offiziell vorbei, doch es wird weitergekämpft. Tom und Charly sind zwei Bundeswehrsoldaten, die mit ihrer KFOR-Einsatztruppe den Frieden sichern sollen in einem Land, von dessen blutigem Bürgerkrieg sie wenig wissen. Nach einem Anschlag eines albanischen Heckenschützen auf die junge Serbin Mirjana, der glimpflich verläuft, geraten die beiden zwischen die Fronten und zunehmend in Gewissenskonflikte. Sie freunden sich mit der selbstbewussten Serbin an, kommen aber auch dem Täter, einem 12-jährigen Jungen, dessen gesamte Familie von Serben ausgelöscht wurde, näher.
„Für uns gibt es keine Guten und keine Bösen hier, wir sind Soldaten, wir verhalten uns neutral“, doziert ein Kommandant zu Beginn von „Mörderischer Frieden“, als ob die PR-Abteilung der Bundeswehr am Drehbuch mitgeschrieben hätte. Der mit Adrian Topol, Max Riemelt und Susanne Bormann gut besetzte Film verspricht mehr, als er halten kann. Der komplizierten politischen Situation im Kosovo ist mit den schlichten Mitteln des Action- und Gefühlskinos nicht beizukommen.Man hätte mehr erwarten können als die übliche Dreiecksliebe und die immergleichen Kommiss-Klischees.
Wäre das alles wenigstens spannend und mit heißem emotionalem Atem erzählt, sodass sich über die Sinnlichkeit eine Nähe zu den Menschen und ihren Schicksalen herstellen könnte! Doch dazu fehlten Jungregisseur Rudolf Schweiger sowohl die Mittel als auch das ästhetische Knowhow. Und so müssen dem Zuschauer weinende Geigen und hölzerne Dialoge das sagen, was die Bilder nicht zeigen. Kein Wunder, dass „Mörderischer Frieden“ (Trailer) sowohl im Kino als auch auf DVD kaum Zuschauer fand. Im Fernsehen hat nun der Spielfilm über den KFOR-Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan seine große Stunde: Arte zeigt den 2006 in der Letzlinger Heide und in und um Sarajewo gedrehten Film zur Primetime um 21 Uhr.