Jeden Tag dieselbe Leier – der Alltag frisst das Leben auf. Doch was ist erst, wenn sich Tag für Tag haargenau Dasselbe ereignet, ja wenn sogar immer der gleiche Wochentag bleibt?! Was in dem kurzweiligen TV-Movie “Liebe in der Warteschleife” frei nach dem Hollywood-Hit “Und täglich grüßt das Murmeltier” anfangs wie eine Metapher für ein langweiliges Leben erscheint, entpuppt sich bald als Chance, mit den Ereignissen des Tages auch sich und seine Persönlichkeit zu verändern. “Der Held hat die Möglichkeit, an einem einzigen Tag aus seinen Fehlern lernen zu können, wofür wir normalerweise Jahrzehnte oder ein ganzes Leben brauchen”, so Hauptdarsteller Johannes Brandrup.
Sein Held Thomas weiß nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Vor fünf Jahren beendete ein Bruch seine Karriere als Basketballprofi. Seitdem fährt er Pakete aus. Als er unerwartet ein Fachwerkhaus auf dem Land erbt, schmiedet Freundin Susanne Zukunftspläne. Thomas fühlt sich unter Druck. Die Zeit der Familienplanung sieht er noch nicht gekommen. Susanne ist enttäuscht und packt ihre Sachen – endgültig. Derweil bleibt für Thomas die Zeit stehen. Immer nur denselben Tag hat er zur Verfügung. Die Freundin ist weg, der Postbote steht vor der Tür, der Chef mahnt ihn ab, ein Juweliergeschäft wird überfallen, eine Schauspielerin stürzt sich in den Tod, Thomas spielt Billard mit einem Kumpel. Versucht er zunächst, das Festsitzen in der Zeit dafür zu nutzen, um seine pubertären Träume vom Spaß ohne Ende und von schönen Frauen auszuleben, will er bald raus aus seinem Zeitgefängnis. Und langsam kommen seine Lebensgeister zurück.
Der Held hat die Trümpfe in der Hand. Jeden Fehler der vorherigen Tagesvariante kann er 24 Stunden später bereits wieder ausbügeln. Dennoch braucht er fast 90 Minuten zur erwarteten Läuterung. Und das wird nach starkem Start dann selbst für den dem Genre geneigten Zuschauer ein wenig zu lang. Die Dramaturgie und das Spiel mit den Erzählkonventionen behalten zwar ihren Reiz, doch da der Held einfach nur ein Mann ist, der sich noch ein wenig scheut vor Familie und Verantwortung, und beispielsweise nichts hat vom Zynismus amerikanischer Vorbilder wie Bill Murrays Reporter im “Murmeltier”-Film oder Nicholsons Autist in “Besser geht’s nicht”, ist alles schnell durchschaubar. (Text-Stand: 1.5.2004)