Zum sechsten Mal sind die Hellmanns in Sachen Kinderkriegen und Konfliktelösen im ZDF unterwegs. Der Chefarzt und seine angetraute Oberhebamme haben mal wieder alle Hände voll zu tun in ihrer „Klinik am See“. Zunächst muss ein in kalter Januarnacht ausgesetztes Findelbaby aufgepäppelt und wenig später die heimlich gebärende Mutter seelisch umsorgt werden. Auch der eigene Sohn, der adoptierte Nahas aus Namibia, verkraftet die erste Trennung von seinen deutschen Adoptiveltern nur schwer. Außerdem säumen amouröse Verwicklungen das winterliche Treiben um die Geburtsklinik am allzeit sonnigen Tegernsee. Die stets nur auf Affären gepolte Helena hat plötzlich eine heiratswillige Klette im Bett und Vroni, die gute Seele der Klinik, will mit ihrem Karl nach Teneriffa auswandern. Und dann ist da noch ein Vater, der jetzt alt und einsam ist und sich mit seiner Tochter versöhnen möchte.
„Liebe, Babys und ein Stückchen Heimat“ erfüllt die Erwartungen. Mit dem Sujet Geburtsklinik, mit Babys und mütterlichen Freuden und Sorgen hat man die reifere weibliche Zielgruppe sicher im Griff. Außerdem legt sich mit dem komödiantischen Leitmotiv „Männer, die zu allem, was ihre Frauen wollen, ja und amen sagen“ eine leichte Schmunzelspur über die hinlänglich bekannte Dramaturgie. Hübsch eingebaut wird ein weiteres Muster aus dem Störungskatalog harmoniesüchtiger Beziehungen: beide Partner machen etwas aus Liebe, weil sie glauben, dass der andere es so will. Wie im Falle von Vroni und Karl kann es dann beinah passieren, dass ein Paar nach Teneriffa auswandert, obwohl es keiner von beiden möchte. Dieser gediegene sonntägliche Unterhaltungsfilm ist genau das, was er sein will: ein emotionaler Pulswärmer in kalten Zeiten, eine Art Lebensberatung in Spiel-Film-Form in der Tradition der „Schwarzwaldklinik“. Das Ganze lebt von der Wiedererkennung, ist launig, leicht, passabel besetzt und im Rahmen des Genres nicht gar so unverbindlich gespielt.